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Der Betrieb in der unmittelbaren Nähe von Flughäfen ist ohne spezielle Bewilligung strengstens verboten.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Wien – Ob für meteorologische Messungen, Planungen in der Landwirtschaft, als Kamera in der Filmindustrie oder einfach, um hobbymäßig seine Umgebung zu erkunden: Das Geschäft mit Drohnen läuft gut.

Laut dem aktuellen Branchenradar-Bericht über Drohnen in der DACH-Region 2017 (DACH steht für Deutschland, Österreich, Schweiz, Anm.) wuchs der Markt für gewerbliche Drohnen mit einem Eigengewicht von mindestens zwei Kilogramm um 14 Prozent gegenüber 2016. Erstmals sei die Marke von 50.000 Stück durchbrochen worden.

Absolute Verkaufszahlen

In Deutschland wurden im Vorjahr 47.720 Drohnen verkauft, in der Schweiz 1.510 Stück und in Österreich 1.050 Stück.

Das bedeutet, in Deutschland wird pro 1.700 Einwohner eine Drohne verkauft, in der Schweiz kommt eine Drohne auf 5.500 Einwohner und in Österreich eine je 8.300 Einwohner. Dabei wäre laut Branchenradar eine größere Nachfrage gegeben: "Fotografen, Landwirte, Pistenbetreiber und selbst die Alpine Rettung hätten ein Interesse am vermehrten Drohneneinsatz."

Foto: Branchenradar

Der Boom von Drohnen erfasst alle Gewichtsklassen, der stärkste Nachfrageschub von plus 22,3 Prozent betreffe dabei Multicopter mit einem Eigengewicht von zwei bis drei Kilogramm. Auch die Gewichtsklassen von drei bis vier Kilogramm sowie von vier bis sechs Kilogramm verzeichnen laut dem Bericht ein Wachstum mit jeweils knapp unter zwanzig Prozent. Erst ab den Gewichtsklassen ab sechs Kilogramm flache die Aufwärtsbewegung markant ab.

Bürokratische Anforderungen

Wer in Österreich ein unbemanntes Luftfahrzeug – so lautet die offizielle Bezeichnung für eine Drohne – abheben lassen möchte, sollte sich zuerst mit den gesetzlichen Anforderungen auseinandersetzen. Ob das Gerät einer Bewilligung der Luftraumkontrollbehörde Austro Control bedarf, hängt in erster Linie vom Gewicht (Bewegungsenergie) und der Flughöhe des Multicopters ab.

Eine Bewilligung ist nicht notwendig, wenn das Gerät in die Spielzeugkategorie (bis 79 Joule Bewegungsenergie) fällt. Das entspricht in etwa einem Gewicht von 250 Gramm, bei einer Betriebshöhe von 30 Metern.

Bewilligungspflichtige Drohnen werden in unterschiedliche Kategorien aufgeteilt.

Foto: Austrocontrol

Für die Kategorie A dauere eine Genehmigung in etwa zwei Monate und koste rund 330 Euro, heißt es bei der Austro Control. Diese Genehmigung gilt dann für ein Jahr. Zusätzlich ist eine Haftpflichtversicherung für alle Kategorien vorgeschrieben.

In den vergangenen Jahren tauchte immer wieder die Idee eines Drohnenführerscheins auf. 2016 sprach auch EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc davon. Wirklich spruchreif ist das Thema allerdings nicht. "In diese Richtung ist nichts geplant", heißt es bei der Austro Control. (red, 19.1.2018)