Washington – Bei einer Anhörung im US-Kongress zur Russland-Affäre sind einem Abgeordneten zufolge Geldwäschevorwürfe gegen die Trump Organization von US-Präsident Donald Trump laut geworden. Der ranghöchste Demokrat im Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses, Adam Schiff, verwies am Donnerstag auf eine Aussage des Chefs der britischen Ermittlungsfirma Fusion GPS, Glenn Simpson.

Die nun veröffentlichten Protokolle der Sitzung vom 14. November "offenbaren ernste Vorwürfe, dass die Trump Organization mit russischen Staatsbürgern Geldwäsche betrieben haben könnte", sagte Schiff. Ein Anwalt des Konzerns nannte die Vorwürfe "gewagt und unbegründet".

Die Trump Organization ist der Konzern der Präsidentenfamilie und verwaltet unter anderem Immobilien. In dem Ausschuss läuft eine von drei Untersuchungen des Kongresses, ob es unerlaubte Absprachen zwischen dem Trump-Wahlkampfteam und Russland gab. Im Raum steht die Frage, ob der Präsident oder Personen aus seinem Umfeld erpressbar sein könnten oder sich gesetzeswidrig verhalten haben. Die US-Geheimdienste sind überzeugt, dass Russland die Präsidentenwahl beeinflusst hat, um Trump zum Sieg zu verhelfen. Der Präsident und die Regierung in Moskau weisen die Vorwürfe zurück.

"Eine Menge Immobiliengeschäfte"

Fusion GPS war vor der Wahl zuerst von einer konservativen Nachrichtenseite und dann vom Nationalkomitee der Demokraten beauftragt worden, Nachforschungen über Trump anzustellen. Simpson heuerte einen ehemaligen britischen Spion an, der ein Dossier erstellte. Zudem habe sich seine Firma die Verkäufe von Eigentumswohnungen in Trump-Immobilien in New York, Miami, Panama-Stadt und Toronto angeschaut, erklärte Simpson vor dem Ausschuss. "Es gab eine Menge Immobiliengeschäfte, bei denen man nicht erkennen konnte, wer das Objekt kaufte." Teilweise seien die Stücke mit Verlust wiederverkauft worden, ohne dass der Sinn daher erkennbar gewesen sei. "Wir haben Muster von Käufen und Verkäufen gesehen, von denen wir dachten, dass sie auf Geldwäsche hindeuten könnten."

Ein zweiter demokratischer Abgeordneter im Ausschuss, Jim Hines, wies bei CNN darauf hin, dass Simpson keine Belege präsentiert habe. Wichtig sei: "Er hat Vorwürfe gemacht." Der Anwalt Alan Garten der Trump Organization erklärte, bei den von Simpson genannten Geschäften habe es sich hauptsächlich um Objekte gehandelt, für die der Milliardär seinen Namen lizenziert habe, statt sie selbst zu besitzen, zu entwickeln oder zu verkaufen. Zudem hätten diese Fragen nichts mit den eigentlichen Ermittlungen des Ausschusses zu tun. (APA, 19.1.2018)