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Foto: APA/dpa/Oliver Berg
Das Arschgesicht, die Arschgeige oder die Arschkarte sind einige der Arsch-Komposita, die ihrem Chronisten wohl bekannt waren. Dass es allerdings auch ein Arschgeweih (wienerisch: Oaschg'weih) gibt, war ihm bis vor zwei Wochen unbekannt, ehe ihn gleich zwei Leserinnen unabhängig voneinander auf die Existenz des Wortes hinwiesen (Danke an K.K. und E.A.). Was damit gemeint ist?

Nun, jene aus den Gesäßfalten meist junger weiblicher Menschen herauswachsenden Tätowierungen, welche häufig in Kombination mit einem Stringtanga getragen werden. In Deutschland ist das "Arschgeweih" schon länger im Schwange: Die "Zeit" glossierte das Wort bereits im April 2004, und die "Bildzeitung" suchte im Sommer desselben Jahres das "schönste Arschgeweih Deutschlands".

Dagegen zeigt eine Abfrage im Standard-Archiv, dass sich in unserer Zeitung bis dato noch kein Arschgeweih hat blicken lassen, und auch sonst scheint es in unseren Breitengraden weniger häufig vorzukommen als in Deutschland. Ob das an einer größeren Tätowierfreudigkeit unserer Nachbarn liegt, möge dahingestellt bleiben. Unbestreitbar aber besticht das Wort durch seine große Anschaulichkeit, und es zeugt von einer feinen Beobachtungsgabe seines Erfinders.