Im publizistischen Königreich der Familie Fellner herrscht bekanntlich der Superlativ, und wer immer in den segensreichen spirituellen Bannkreis von "News" oder "Woman" eintritt, darf sich gewiss sein, dass er es ausschließlich mit dem Schönsten, Größten, Dicksten, Längsten und Geilsten zu tun bekommt.

Die sprachlichen Hauptversatzstücke, mit denen die Fellners ihre Atmosphäre der hechelnden Daueraufgeregtheit herstellen, sind ebenfalls bekannt: "Top" und "Kult". Was ihr Chronist allerdings noch nicht durchschaut hat, sind die Kriterien, nach denen im Einzelfall entschieden wird, ob eine Person oder Sache nun als "Top" oder "Kult" zu gelten habe. Tendenziell eher "Top" sind Models, Schönheitschirurgen, Urologen und Privatschulen, während "Kult" meist im Kulturteil herumgeistert und Regisseuren, Autoren und Kriminalromanen vorne angepappt wird.

Das ist freilich nur ein grober Richtwert, der eine ganze Reihe heikler Bezeichnungsfragen offen läßt: Heißt es nun Top-Botoxspitze oder Kult-Botoxspritze? Top-Fettabsaugung oder Kult-Fettabsaugung? Ihr Chronist wird dranbleiben und die Sache im Auge behalten.