Bild nicht mehr verfügbar.

Gironcoli-Kunst auf Schloß Herberstein: Seit September 2004 sind dort 30 Skulpturen des Künstlers ausgestellt.

Foto: APA/LEODOLTER
Wien - Nicht nur die Landesregierung, auch der Bund zeigte sich bei Förderungen für das Herberstein-Imperium großzügig: Im Jahr 2003 floss eine Million Euro an Förderungen aus dem Budget Wolfgang Schüssels ins Schloss – konkret waren es Mittel aus dem Kunstbudget des Bundeskanzleramtes.

Gezahlt wurde zügig in drei Tranchen: 300.000 Euro im August, 200.000 im September und 500.000 im Dezember 2003. Verwendet wurde die Finanzspritze vom Bund zum Aufbau des im Herbst 2004 eröffneten Gironcoli-Museums, das neben dem Tierpark zu den Attraktionen des Anwesens gehört.

Je eine weitere Million steuerte das Land Steiermark und Herberstein bei. Landeshauptmann Waltraud Klasnic machte für das Museum sogar eine Sonderförderung aus dem Titel "Ortsbilderneuerung" locker. Im Dezember unterstützte der Bund mit 70.000 Euro noch den Transport der Gironcoli-Plastiken von Wien nach Herberstein.

Die Eröffnung glich dann auch einem Schaulauf der schwarzen Gönner: Neben Klasnic waren Kanzler Schüssel und Kunststaatssekretär Franz Morak gekommen.

Herberstein ist alles andere als der logische Ausstellungsort für die Plastiken des gebürtigen Kärntners Bruno Gironcoli. Im Vorfeld hatten sich sowohl das Land Kärnten wie auch der Kärntner Industrielle Hans Peter Haselsteiner dafür interessiert. Das Kärntner Projekt scheiterte kurz zuvor, Haselsteiner zeigt im Strabag- Haus Wien auf eigene Faust zehn Objekte – ohne Förderungen.

Die Verwendung der Finanzspritze aus dem Kanzleramt ist noch nicht überprüft. Hier müsste der Bundesrechnungshof in Wien aktiv werden. (tó, DER STANDARD,Print, 17.8.2005)