Frau Susa., einer Leserin und emsigen Wortspenderin für diese Kolumne, verdanke ich den Hinweis auf die Formulierung „und bli und blah“, die als Variation zum altbekannten „bla bla bla“ die im mündlichen Diskurs offenkundig um sich greift. Ich kenne sie zwar lediglich von wenigen Gesprächspartnern, darunter einem Redaktionskollegen, der sie freilich umso häufiger gebraucht.

Verwendet wird „bli und blah“ nicht als Hauptwort (wie „das Bla-Bla“), sondern als ein lautmalendes Einsprengsel, zu dem man dann greift, wenn man keine Lust hat, irgendeinen Sachverhalt in allen Details mühselig zu referieren, sei’s, weil man es für zu langweilig hält oder aber weil man annimmt, dass der Gesprächspartner über die Sache ohnehin informiert ist: „Dann hat er angefangen mir zu erzählen, dass er das gemacht hat und jenes gemacht hat und bli und blah“.

Das Wendung „Bla-Bla reden“ („dumm schwätzen, törichtes Zeug babbeln“) ist seit dem Mittelalter geläufig und wurde damals noch „plapla“ geschrieben, da es sich „um eine lautmalerische Wendung handelt, hat sie trotz veränderter Schreibweise bis heute ihren ursprünglichen Sinn behalten“ (Lutz Röhrich, Das große Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten).

Blabla ist ein internationales Phänomen, es existiert sowohl im Englischen als auch im Französischen. Merriam Websters Online-Dictionary führt neben „blah-blah“ auch noch die Variante „blah“ an, die Bedeutung ist „dummes oder prätentiöses Geschwätz.“ Im Französischen gibt es laut „Petit Robert“ neben „blabla“ auch noch „blablabla“; die Bedeutung ist eine etwas andere als im Deutschen und Englischen: „Weitschweifiges Gerede, das dazu dient, Misstrauen zu zerstreuen“.