Das Schöne an den Engländern und Amerikanern ist, dass sie oft auch für ziemlich entlegene Lebenslagen einen knappen und präzisen Begriff parat haben.

Wer zum Beispiel als Tourist nach Indien oder in die japanische Kaiserstadt Kioto fährt, um sich dort Tempel anzusehen, der wird vielleicht die ersten zehn oder zwanzig ehrfurchtsvoll genießen, beim 25. stellt sich dann leicht ein Gefühl der Sättigung ein, und wenn es 30 oder noch mehr werden, dann hängen einem die Tempel schließlich zum Hals heraus, kurz: Man fühlt sich "overtempled".

Kommt zwar nicht so oft im Leben vor, aber schön, wenn man im Fall des Falles auf einen passenden Ausdruck zurückgreifen kann. (Danke an meinen Freund Christian S. für den Tipp! Er hat das Gefühl des Übertempeltseins in Kioto erstmals erlebt.)