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Foto: APA/dpa/Pfeifer
Die verschiedenen Eigenschaften des Bären, „seine Stärke und Schwerfälligkeit, seine unbeholfene Drolligkeit“ haben ihn zu einem sprachlich viel verwendeten Tier gemacht, schreibt Lutz Röhrich in seinem „Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten“: „Stark wie ein Bär“, „einen Bärendienst leisten “, „einen Bären aufbinden“ usw. usf.

Zwei vulgärere Bären-Redensarten hat Röhrich dem Publikum allerdings vorenthalten, dafür können Sie sie in diesem Publikationsorgan lesen, wo die Fahne der Sittlichkeit nicht immer so hoch gehalten wird.

Erstens: „Da scheißt der Bär in die Hose“ war in den 80er Jahren als Ausruf des Erstaunens verbreitet. Wenn ich mich recht entsinne, hat die Gruppe Drahdiwaberl den Spruch damals auf einem ihrer Konzertplakate verewigt, heute ist er ein wenig in Vergessenheit geraten.

"Wie der Bär brunzt .."

Zweitens: Zu dieser Redensart übergebe ich das Wort an Herrn W. M. aus Graz. Er schreibt mir: „Es mag vielleicht daran liegen, dass ich die Tuschfeder wenig achtsam über das Zeichenblatt führte. Von meinem Lehrer in ,Bildnerischer Erziehung’ hörte ich rund um 1980 zum ersten Mal den Ausdruck ,Wie der Bär brunzt ..’ als Antonym zu ,gerade, ordentlich’. In letzter Zeit scheint Meister Petz wieder häufiger Wasser zu lassen: Ich hatte diese Phrase fast schon vergessen, bis sie mir vor ein, zwei Jahren wieder auffiel.

Handwerker drückten damit aus, wie man zum Missfallen der Wohnungs- oder Hausbesitzer mauern, malen, fliesen, Böden verlegen usw. könnte: ,Mess’ ma oda moch ma's, wia da Bär brunzt?’ Meinem zweiundsiebzigjährigen Schwiegervater ist der Ausdruck von seinem Arbeitsplatz in einer Autofabrik (Puchwerke Graz) bekannt, er bestätigte aber auch, dass er ihn schon sehr lange nicht mehr gehört hatte. Kennen Sie den Ausdruck auch? Google gibt dazu recht wenig her.“

Ich kannte ihn nicht, aber vielleicht hat der eine oder andere Leser eine Assoziation dazu.