Herr L.P. schreibt an Winders Wörterbuch: "Ein Wort, das mir schon lange Kopfzerbrechen bereitet, obwohl es alltäglicher nicht sein könnte, ist das Verb ,sorgen’. Ständig liest man Sätze wie: ,Das Vogelgrippevirus sorgt weiterhin für Aufregung.’

Als ob das listige Virus, das ja ansonsten gemeinhin ob seiner Skrupellosigkeit gefürchtet wird, neben all der schweißtreibenden Arbeit an der eigenen Weiterbildung bzw. Mutation noch die Besonnenheit aufbrächte, für die allgemeine Aufregung Sorge zu tragen.

Und warum sorgt das Azoren-Hoch für Sonnenschein in Österreich? Hat es keine anderen Sorgen? Warum wird also allem Unbeseelten andauernd unterstellt, es würde für seine Auswirkungen selbst Sorge tragen? Aber vielleicht bin ich heute überempfindlich..."

Ihr Chronist kann den Widerwillen von Herrn L.P. gegenüber dieser Verwendung von ,sorgen’ durchaus nachvollziehen. Nützen wird es freilich wenig: "Sorgen für" ist als Synomym für "verursachen" inzwischen so verfestigt, dass wir wohl damit leben werden müssen.