Bild nicht mehr verfügbar.

Bei den MTV Video Music Awards 2003 haben Britney Spears und Madonna mal kurz "gezettelt".

Foto: AP /Julie Jacobson

Zetteln ist ein jugendsprachlicher Ausdruck jüngeren (?) Datums, er bedeutet soviel wie "mit Zunge küssen". Früher sagte man einmal "züngeln" dafür, oder auch – in den 80er Jahren, wenn ich mich nicht täusche – "mit Schlecker-Reinstecken".

Während diese Formulierungen selbsterklärend sind, ist die Herkunft des Zettelns weniger evident. Leser P. G., der mich freundlicherweise auf das Wort aufmerksam gemacht hat, mutmaßt, dass es eine "Ableitung aus der SMS-Sprache" ist, also von "Z-eln" kommen könnte. "Eine andere Erklärung ist eine Verballhornung von ,zärteln’ – da dieses Wort aber völlig ungebräuchlich ist, kann ich dem wenig abgewinnen."

Meine jugendlichen Gewährspersonen haben mir jedenfalls versichert, dass das Wort an Wiener Schulen verbreitet ist und problemlos verstanden wird. Wo es sich geographisch sonst noch herumtreibt, vermag ich nicht exakt zu sagen – Hauptsache, die Jugend hat ihren Spaß: "Das erste Mal dort haben wir ziemlich viel miteinander getanzt und nach einer Weile sind wir uns dann auch näher gekommen und haben eng getanzt und ein paar Mal gezettelt." (Aus einem Internet-Chat).