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Beim Herumblättern im Duden-Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle ("Richtiges und gutes Deutsch") bin ich unlängst auf Seite 770 auf den Eintrag "Semmel" gestoßen, welchselbiger mit der Feststellung beginnt, dass "das Substantiv Semmel feminines Genus (hat). Es heißt also die Semmel." Das sagt der Duden dem Richtigen, weil in der Gegend, wo ich herkomme, die Semmel mitnichten feminines Genus hat, sondern maskulines, wie übrigens auch die Butter, und wenn ich denn so am Vorarlberger Frühstückstisch sitze, dann sage ich, ins alt gewohnte Alemannische zurück gleitend, selbstverständlich "Gib mir bitte den Semmel und den Butter her." Wo aber verläuft eigentlich die geographische Scheidelinie zwischen jenen Menschen, für die Butter und Semmel männlich sind (ich nenne sie der Einfachheit halber die Maskulinsemmler), und den Femininsemmlern, für die kein Zweifel am weiblichen Charakter von Butter und Semmel bestehen kann? Ihr Leser von Winders Wörterbuch in aller Welt, meldet Euch zuhauf und tragt mit Euren Postings gemeinsam zur Lösung dieses alten linguistischen Menschheitsrätsels bei!