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Foto: AP/Lein
Möge ihm die Erde leicht werden. Bruno alias JJ1 war zwar Zeit seines Lebens ein nichtsnutziger Radaubruder, aber hatte auch sein Gutes. Erstens hatten viele Kollegen in der deutschsprachigen Presse wochenlang Gelegenheit, Problembären-Witze zu reißen, und zweitens hat er einer breiten Öffentlichkeit vor Augen geführt, wie produktiv sich das Wort „Problem“ im Deutschen anwenden lässt. Der Duden sagt, wie man es macht: "Problem- drückt in Bildungen mit Substantiven aus, dass jemand oder etwas Probleme aufwirft, Schwierigkeiten bereitet: Problembranchen, -gebiet".

Bewährte Problembereiter sind Tiere (erinnere mich noch, wie unser Problemkater Moritz tagelang hartnäckig in meine Turnschuhe pischte, was ich als recht problematisch empfand). Bei einer Google-Recherche bin ich auf Problemhunde, Problemkühe, Problemschweine und Problemhamster gestoßen; selbst Problemschlangen gibt es ("die Symptome: Sie verknäult sich, kugelt umher, kriecht auf dem Rücken, scheint keine Orientierung zu haben.").

Die Kosmetikbranche lebt davon, allerlei körperliche Erscheinungen zu problematisieren und Haare zu Problemhaaren, Haut zur Problemhaut, und Zonen zu Problemzonen zu deklarieren. Zum Glück gibt es immer eine Lösung – denken wir nur an die Bahn brechende Creme " Good-Bye Cellulite ". Der Duden kennt auch "Problemfilme" und "Problemromane", um die es in letzter Zeit allerdings recht still geworden ist – ihr Chronist assoziiert damit pädagogisch wertvolle künstlerische Produktionen, die auf das Gefallen der katholischen Filmkommission gestoßen sind. Mysteriös ist das "Problemo", ein mutwillig romanisiertes Problem, das nur in der verneinten Variante "Null problemo" oder "Nix problemo" existiert. Mit der Meldung "Null Problemo" wirkt man vielleicht salopp. Wer allerdings von sich behauptet, "ich habe ein Problemo", läuft Gefahr, auf seinen Gesprächspartner einen ziemlich skurrilo Eindruck zu machen.