Herr E. St. hat mich (besten Dank!) auf die ungebrochene Popularität des Werbeslogans "Man gönnt sich ja sonst nichts" hingewiesen. In der Tat: Fette 92.600 Belegstellen bei Google sind ein beredter Nachweis für die exorbitante Verbreitung dieser Sagers, der gerne dann herangezogen wird, wenn man sich ein sündhaftes Vergnügen genehmigt (dicke Havanna, vierfacher Whisky, Eispalatschinken mit Schlagobers und ähnliches) und das schlechte Gewissen über den luxuriösen Ausritt beschwichtigen möchte.

Soweit ich dies anhand einer kurzen Internetrecherche überprüfen konnte, wurde das Sprüchlein durch eine Schnapswerbung aus dem Jahr 1993 weithin populär. Sie zeigt den Schauspieler Manfred Klug, wie er sich ein Fläschchen Aquavit aus dem Kühlfach seines Eisschranks angelt und dazu bemerkt, dass man sich ja sonst nichts gönne (Unter wiescher-design.de/headlines/MBspirit.htm gibt es eine Sammlung weiterer Werbesprüche, mit denen im Lauf der Jahre für harten Alk-Stoff geworben wurde).

Immer wieder erstaunlich ist die Hartnäckigkeit und Zählebigkeit, mit der sich manche dieser Slogans in der Alltagssprache festsetzen. Möglicherweise fallen ja auch den p.t. Lesern noch ein paar Anlässe ein, bei der sie dazu tendieren, in Werbesprüchen zu sprechen.