Die Verkleinerung von "super" zu "supi" als sprachliches Massenphänomen ist keine Neuigkeit, sondern ein alter Schuh; Kollege Daniel Glattauer hat die "Supi-Generation" bereits im Jahr 1999 in einem seiner Kästchen auf Seite 1 des Standard gewürdigt. Während sprachliche Erscheinungen dieser Art in der Regel aber eher vorübergehender Natur sind, zählt "supi" zu den Wörtern, die sich mit erstaunlicher Beharrlichkeit am Leben halten: "Supi, es kann losgehen!" "Ich find deine Seite echt supi!" "Nokia 5140 – Supi gutes Outdoor Handy" (Internetbelege).

Wer das normale "supi" noch toppen möchte, kann zu "echt supi", "voi supi" oder gar "voi voi supi" greifen ("supi" fügt sich hervorragend in viele Dialekte ein!). Superer als das bloße "supi" ist auch "supi dupi" (wohl dem amerikanischen "Super duper" nachgebildet). Bei einer kleinen Internetrecherche bin ich auch auf "Supi hupi" und "Supi wupi" gestoßen, wobei ich nicht sagen kann, ob das nun Verschreiber waren oder ob es diese Entzückensrufe auch im wirklichen Leben gibt. Der Duden meint, dass "super" ein indeklinables, also unveränderliches Adjektiv sei.

Da hat er die Rechnung allerdings ohne den Wirt (oder ohne die Jugendsprache) gemacht, die aus "super" ungerührt Adjektive wie "suprig" oder "supere" fabrizieren ("Mit diesem Tool könnt ihr suprige Übungen für den computerunterstützten Lateinunterricht generieren!" "Nur soviel: Es war wirklich toll, supere Hütte, supere Leute, supere Atmosphäre"). Ja, selbst auf den Komparativ "superer" stößt man fallweise: "iTunes ist super, und mit einem iPod wird es noch superer". Womöglich hat ja auch noch der eine oder andere Leser eine supere Wortspende zu diesem Thema parat.