Bereits seit 1985 widmet sich die von Kathrin Messner und Joseph Ortner gegründete one world foundation der Verknüpfung von sanftem Tourismus und Entwicklungshilfe. Mit dem Erlös aus der Vermietung von acht Urlaubsappartements mit Ayurveda-Station wurde eine Schule unweit der Bungalows in Wathuregama errichtet und erhalten. Die Idee dahinter: Auch die lokale Bevölkerung sollte endlich vom boomenden, vor allem auf Ayurveda gründenden Tourismus profitieren.
Wiederaufbau 2005
Dem engagierten Unternehmen machte im Dezember 2004 der Tsunami ein jähes Ende. Die Flutwelle zerstörte die an der Küste gelegenen Schulgebäude, der one-world-Gästetrakt wurde etwas weniger in Mitleidenschaft gezogen. "Die Häuser an der Küste wurden früher durchwegs im Kolonialstil errichtet, der stilistisch an europäischen Vorbildern orientiert ist, aber nicht den hiesigen klimatischen Verhältnissen entspricht", erklärt der Wiener Architekt Carl Pruscha, Exrektor der Akademie der bildenden Künste. Er versuchte mit seinem Bungalow-Entwurf, einer aufgeständerten Stahlkonstruktion und einem Innenausbau aus Holz, der Lage an der tropischen Küste Rechnung zu tragen. Deswegen war die Rekonstruktion der Gästehäuser weniger ein Problem als die Wiedererrichtung der Schule.
Bald nach dem Unglück hatten die Behörden den Bau von öffentlichen Gebäuden direkt in Küstennähe verboten, also wurde nach einem neuen Grundstück gesucht. Wichtige Kriterien bei der Auswahl waren der soziale Bedarf sowie eine gute verkehrstechnische Anbindung. Schließlich wurde das Grundstück in Ahungalla, das nahe einer Eisenbahn- und Busstation liegt, ausgewählt und mithilfe der Stadt Wien sowie zahlreicher anderer Spender erworben (die lange Liste der Beitragenden findet sich auf www.owf.at/en/f-dan.html).
Bereits im Jänner 2005 wurde mit den ersten architektonischen Planungen unter der Leitung von Carl Pruscha begonnen. Ein neues architektonisches Gesamtkonzept für die Vorschul-, Englisch- und Computerklassen sowie die Schneiderei, Musikklasse und die neu hinzukommenden Grundschulklassen musste gefunden werden.
Spezielle Anforderungen
"Ursprünglich wollten wir in Holz bauen, aber Holz ist sehr teuer", erzählt Carl Pruscha. "Es ist gerade umgekehrt wie in Europa: Baumaterial ist hier teuer und Arbeitskraft billig." Also brachte man bei der "free eduction unit" zum Einsatz, was sich schon bei den Bungalows bewährt hatte: Örtliche Stahlbauer schufen eine komplexe Deckenschalung, in die einzelne Klassenräume modular eingefügt werden, getragen wird das Ganze von kreuzförmigen Betonstützen, die im Falle einer Überflutung den Wassermassen gut standhalten könnten. Die meisten der Units sind nach oben hin offen und damit dem Klima angepasst gut durchlüftet, die Deckenkonstruktion dient als Sonnenschutz. Einzelne der Einheiten sind abgeschlossen und mit Aircondition ausgestattet, sie werden als Computerräume dienen.