Frau K. D. schreibt mir: "Bei der Lektüre diverser nutzloser Zeitschriften in der letzten Woche zwei Mal auf das mir neue Verb ,fremdschämen’ (jemand anderer handelt oder spricht in mir peinlicher Weise) gestoßen, gestern gebrauchte es schon eine Freundin! Wie lange dauert´s, bis jeder es mindestens einmal pro Tag verwendet?"

Winders Wörterbuch meint: Wahrscheinlich nicht mehr lange, vor allem, weil uns das Fernsehen Tag für Tag Myriaden von Anlässen zum Fremdschämen gibt (Schon einmal "Ich bin sexy" auf ATV gesehen?) Google listet heute (Di., 10. April) bereits sage und schreibe 25.700 Fremdschäm-Erwähnungen auf: "Schweres Fremdschämen befiel mich gestern, als sie ihr ,Buch’ vorstellte. Eine Art Sex-Ratgeber - ,Baustelle Mann - Der ultimative Love-Guide’". "Aber den Tatort-Kommissar von gestern find ich blöd und so n bisschen Fremdschämen am Abend kann ja auch mal lustig sein." Auch die Nominalisierung zum "Fremdschämen" hat nicht lange auf sich warten lassen: Ein Fremdschämer ist, so vermute ich, wohl etwas ähnliches wie ein Warmduscher oder Sitzpinkler: "Die Awardshow verspricht großartige Unterhaltung für passionierte Fremdschämer. Es moderieren Oliver Geißen und Yvonne Catterfeld."