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Bin unlängst im Badezimmer auf ein Nivea-Produkt ("Nivea Hair Care") gestoßen, auf dessen Etikett mir mitgeteilt wurde, dass diese köstliche Creme nicht nur "Lotusblüten-Extrakt" enthalte, sondern auch "Reisprotein". Da Ihr Chronist ein großer Liebhaber von Zusatzstoffen aller Art ist und aufmerksam verfolgt, was die Firmen in Ihre Shampoos, Säfte, Cremen und Pasten mixen, war dies eine aufregende Entdeckung.

Mich interessiert natürlich in erster Linie der sprachliche Aspekt der Zusatz-Tätigkeit und vor allem der sich hier artikulierende Originalitätszwang - schließlich will man als Firma seinen Kunden ja suggerieren, dass man nur das schärfste, aufregendste, teuerste und megageilste Material aufbiete, um deren Wünsche zu befriedigen.

Die Wahl und Bezeichnung der Zusatzstoffe ist allerlei Moden unterworfen: Wenn ich mich recht entsinne, waren früher eher technisch fortschrittlich anmutende Kürzel wie "XFX 15" en vogue, während heute "natürlich" und "biologisch" klingende Bezeichnungen wie "Reisprotein" oder " Seidenextrakt" bevorzugt werden. Das ist freilich nur ein sehr grober Interpretationsraster.

Ich nehme ja an, dass es die p.t. Leser in Ihrem Leben auch schon öfter mit Zusatzstoffen zu tun bekommen haben und diese Betrachtung daher noch anreichern und verfeinern können.