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Meine geschätzte Kollegin K. hat mir geschrieben, dass bei den Deutschen die Formulierung „das ist für die Füße“ im Schwang sei, um eine nutz- und sinnlose Angelegenheit zu bezeichnen. Dazu darf ich anmerken, dass diese Redewendung hierzulande ungebräuchlich ist. Eher würde man wohl sagen, die betreffende Sache sei für den Hugo, für die Wiascht oder, wenn man die untere Schublade nicht scheut, für den Arsch. Ich nehme an, dass die p.t. Leser gewiss noch die eine oder andere hierher passende Wortspende in petto haben. 

Zudem muss ich gestehen, dass mir der Füße-Spruch nicht unbedingt sympathisch ist, weil er eine unverdiente Abwertung dieser nützlichen Körperteile transportiert. Die Franzosen sind hier definitiv weniger fußfeindlich als die Deutschen; „“c’est le pied“, wörtlich: „das ist der Fuß!“ bedeutet „das ist hervorragend, ausgezeichnet“, allerdings gibt es auch den Ausdruck „s’y prendre comme un pied“, „sich wie ein Fuß benehmen“, nämlich ungeschickt, tölpelhaft. Im Deutschen existiert eine verschwenderische Vielfalt von Fuß-Redewendungen. Hier seien nur zwei weniger bekannte erwähnt, nämlich „zwei Füße in einem Schuh haben“, was so viel bedeutet wie „schwanger sein“, sowie „sich einen weißen Fuß bei jemandem machen“. Das heißt: sich bei jemandem beliebt machen, einschmeicheln, eine Vorzugstellung verschaffen. Das englische „to give a person the white foot“ hat dieselbe Bedeutung (zit. nach Lutz Röhrich, Das große Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten). Für den Fall, dass Ihnen beim Lesen ein paar nette Fuß-Assoziationen aufgestiegen sind, bitte ich darum, sie stante pede der Allgemeinheit mitzuteilen.