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Foto: AP/Baker

In der "International Herald Tribune" habe ich den interessanten Begriff "Tattoo remorse" gelesen und bin draufgekommen, dass es ein gängiges deutsches Äquivalent dafür – leider - nicht gibt. Was gemeint ist: Viele Amerikanerinnen und Amerikaner halten es als Teens oder Twens für cool, sich ein paar schmucke Tätowierungen auf den Körper "pecken" zu lassen - um dann im fortgeschritteneren Lebensalter von Reue über das dicke fette Herz auf dem Bizeps oder den faustgroßen Schmetterling auf der linken Hinterbacke ereilt zu werden. Das Phänomen ist inzwischen so verbreitet, schreibt die Herald Tribune, dass die Tätowierungsentfernungsindustrie in den USA zu einem Multimillionendollar-Geschäft worden ist. Einer Schätzung zufolge treten um die 100.000 Amerikaner jährlich beim Dermatologen an, um sich die Bildchen weglasern und wieder eine jungfräuliche Haut verpassen zu lassen (die Prozedur dauert lange, gute Ergebnisse sind keineswegs garantiert).

Bei einem Rundgang durch ein Strandbad hierorts habe ich unlängst feststellen können, dass dort mindestens jeder fünfte Badegast ein Peckter war, wie man in Wien so schön sagt. Und nachdem ich annehme, dass auch von nicht jeder sein Tattoo bis ins Grab mitnehmen will, dürfte das Phänomen des "Tattoo remorse" auch bei uns von einiger Aktualität und Relevanz sein. Doch wie übersetzt man es ins Deutsche? Tätowierungsfrust? Tätowierungskater? Tätowierungsreue? Zweckdienliche Hinweise der Leser dazu sowie weitere sprachliche Anmerkungen zum Thema "Pecken" sind herzlich erbeten.