Die p.t. Leser haben es gewiss aus den Medien mitbekommen, dass Landwirtschaftsminister Josef Pröll in der Streitsache "Jagatee" mit seinem deutschen Kollegen Horst Seehofer "eine konstruktive Lösung gefunden hat": Demnach bleibt der "Jagatee" für österreichische Produkte in der EU künftig als geschützte Bezeichnung reserviert. Ähnliche Produkte deutscher Herkunft können sich künftig "Hüttentee" nennen.

Der Chronist muss hier leider hinzufügen, dass er mitnichten ein Freund des "Jagatees" ist, sondern in Wahrheit ist ihm dieser genauso zuwider ist wie andere Ausdrücke dieser Art, die es zwar in der mündlichen Sprache geben mag, die aber sofort pseudo-österreichisch und pseudo-ländlich wirken, wenn sie ins Schriftliche übertragen werden. Ich denke hier etwa an den im Burgenland herumfahrenden "Gmoa-Bus", auf den mich ein Leser vor geraumer Zeit hingewiesen hat. Und wenn ich dann gar in einem Restaurant lesen muss, dass der Koch "a feins Pfandl" auftischt, dann habe ich das schon gefressen. Möglicherweise ist ja den p. t. Lesern auch der eine oder andere Dialektausdruck aufgefallen, der abartig und penetrant wirkt, sobald man ihn in Lettern gedruckt vor sich sieht.