Ich bitte die p.t. Leser um Nachsicht für den emotionalen Ausbruch, aber nach dem 657. Artikel über das Boheme-Melodram im Hause Pete Doherty – Kate Moss hat mein Überdruss an dieser Kiste inzwischen galaktische Ausmaße angenommen. Allein der Anblick einer der handelnden Personen in einer Gazette genügt, um bei mir eine tief reichende temporäre Hirnparalyse und schwere Gähnkrämpfe auszulösen.

Da habe ich aber den zugehörigen Text noch gar nicht gelesen, und in dem steht dann auch noch unter Garantie das Wort "Skandalrocker" als Berufsbezeichnung für Herrn Doherty. Dieses Wort, meine ich, hat inzwischen einen solch inflationären Gebrauch erlebt, dass ihm ein Spitzenplatz auf jeder Phrasenliste sicher sein sollte.

Auf der anderen Seite gebe ich natürlich gern zu, dass jede Generation für ihre gedeihliche Entwicklung so etwas wie einen "Skandalrocker" braucht. In den 70ern hieß der "Skandalrocker" Alice Cooper, dann Johnny Rotten, dann Marylin Manson, wobei für diesen auch der (wahrscheinlich bedeutungsgleiche) Begriff des "Schockrockers" im Umlauf ist. Wie das weibliche Pendant zum "Skandalrocker" heißt, entzieht sich meiner Kenntnis – womöglich ist es die "Skandalnudel".

Allerdings ist auch dies ein sehr merkwürdiger Ausdruck, da ja der "Nudel" meist ein deutlich viriler Beigeschmack anhaftet. Wie auch immer: Die Leser sind eingeladen, diese Gedanken weiterzuspinnen und ihre ganz persönlichen Assoziationen zu Skandalnudeln, Skandalrockern, Skandalpreisen und sonstigen Skandalwörtern beizusteuern.