Illustration: derStandard.at

Am vergangenen Sonntag bin ich im schönen Strandbad zu Klosterneuburg eingekehrt. Auf der Speisekarte des Strandbad-Wirtn stieß ich dabei, nach den Vor- und Hauptspeisen, auf eine Rubrik, die mit dem interessanten Wort "Xundes" überschrieben war. Nun ist "x" ein Buchstabe, der in anderen Sprachen weit häufiger vorkommt als im Deutschen: Im Aztekischen etwa, dem wir solch blumig-exotische Wortschätze verdanken wie Xocolatl, Axolotl oder Chichixocolatl ("schwarze Schokolade").

Nach einem Moment der Irritation (wo gibt es schon in österreichischen Wirtshäusern aztekische Speisen?) wurde mir aber schlagartig klar, dass "Xundes" mitnichten ein Überbegriff für aztekischen Maisbrei, aztekisches Bohnengulasch oder aztekischen Tapirbraten ist, sondern das eigenwillig geschriebene deutsche Wort "Gesundes".

Darauf hätte ich Hirni auch gleich kommen können! Seit Jahren nehmen sich immer mehr Österreicher die kleine orthographische Freiheit, aus dem anlautenden "Gs" in Wörtern wie "g(e)sund" oder "G(e)sang" kurzerhand ein X zu machen. Das Magazin der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse heißt zum Beispiel "Xund", im niederösterreichischen Moorbad Harbach gibt es ein "Lauf- und Bewegungszentrum" namens "Xundwärts", ein Wiesbadener Gospelchor nennt sich "Xang", ferner gibt es seit ewig und einem Tag die österreichische Gruppe "4-Xang" usw. usf. An die p. t. Leser richte ich aber die Bitte, ihre Assoziationen zu Xund, Xang und sonstigen kreativen Verwendungsmöglichkeiten des Buchstaben X mitzuteilen und so zur Belehrung und Erheiterung des Publikums beizutragen.

Dafür gibt es auch einen Gratis-Gesundsheitstipp von Winders Wörterbuch für die heißen Tage: Nie mehr als drei oder vier Schweinsstelzen pro Mahlzeit essen, sechs Semmelknödel reichen, und beim Trinken sollte nach dem zwölften Krügel Schluss sein. Mehr ist bei großer Hitze nämlich definitiv unxund.