Im Wiener Jonasreindl fährt man derzeit mit der Straßenbahn an einem gigantischen Werbeplakat vorbei, welches eine überdimensionale angebissene Leberkässemmel zeigt. Der Text zum Bild: "Mein Name ist Leberkäse. Holzofen Leberkäse."

Menschen, die mit der Populärkultur vertraut sind, wissen selbstverständlich sogleich, worauf diese Worte anspielen: Nämlich auf die Art und Weise, wie sich 007, der berühmteste Geheimagent aller Zeiten, einzuführen pflegt: "Mein Name ist Bond. James Bond" – zunächst der Nachname, und dann erst, nach einer bedeutungsvollen Kunstpause, wird der Vorname nachgeliefert.

Leider muss der Chronist hier wieder kritisch werden und darauf hinweisen, dass die werbende Parallelsetzung von 007 und Holzofen Leberkäse nicht optimal funktioniert. Denn erstens ist "Holzofen" im Gegensatz zu "James" kein Vorname, und ich nehme einmal an, dass jeder Standesbeamte einen Baum aufstellen würde, wenn man sich ihm mit dem Ansinnen näherte, ein Neugeborenes "Holzofen" zu taufen.

Zweitens lässt sich Leberkäse nur schwerlich zu Spionagetätigkeiten einspannen, drittens liegt er nicht mit schönen Frauen im Bett, viertens spielt er nicht Roulette, fünftens kann er nicht Karate und sechstens fährt er nicht mit einem Aston Martin. Man sieht also: Der Vergleicht hinkt. Behauptet wenigstens dieses Wörterbuch. Winders Wörterbuch.