"Erst nach dem Essen regte sich in mir der Gedanke, ob Chilinudeln ernährungstechnisch die ideale Alternative zu indischem Essen sind", überlegt der Erzähler Thomas Glavinic in Thomas Glavinic’ neuem Roman "Das bin doch ich".

In diesem Satz ist mir sogleich das schöne Wort "ernährungstechnisch" aufgefallen, welches im gegenwärtigen Alltagsdiskurs keineswegs allein dasteht, sondern viele, viele Brüder und Schwestern hat: "Vermehrungstechnisch" etwa ( "Ich bin noch im vermehrungstechnisch optimalen Alter", ein wie die folgenden Beispiele aus dem Internetz gefischter Satz), aber auch "kopulationstechnisch" ("Wenn es kopulationstechnisch soweit sei, müssten die Sender aus Jugendschutzgründen ausblenden"), "trinktechnisch" ("Bitte fragt jetzt nicht, wie das trinktechnisch in der Zeit von 14:00 bis 18:00 aussieht"), sauftechnisch ("er hat sauftechnisch die Sau rausgelassen") usw. usf. Die Frage an die p. t. Leser lautet, wenig überraschend, was ihnen denn an solch technischem Vokabular schon untergekommen ist. Christoph Winder, derStandard.at/25.09.2007)