Häufig, wenn ich mich von Kanal A bis Kanal Z quer durch das köstliche Angebot des Fernsehens zappe, ereilt mich der Gedanke: Kruzitürken, bin ich froh, dass ich das alles nicht anschauen muss. Dieses Missbehagen ist – ich gebe es zu - diffus, aber es ließe sich durchaus auch noch nach der Art des Dargebotenen differenzieren. Im "Zeit-Feuilleton" der Vorwoche hat Redakteur Peter Kümmel in einem Artikel über das neue Harald-Schmidt-Beiwagerl Oliver Pocher auf die Existenz sonderbarer neuer Fernsehformate hingewiesen, als da wären "das Irritainment (Irritation plus Entertainment), das Adrenaline Television (Katastrophenberichte), die Shockumentary (echte Unfälle, Überfälle, Operationen) und die Dramality (irreale und reale Szenen im Gemisch)."Mir persönlich kann das Irritainment ebenso gestohlen bleiben wie die Dramality, aber ich gebe gerne zu, dass diese Bezeichnungen nützlich sind, wenn man als Zuschauer wissen will, mit welchem TV-Greuel man es gerade zu tun bekommt. Möglicherweise sind ja den p. t. Lesern noch andere derartige Formate untergekommen – oder vielleicht fallen ihnen auch ein paar treffende neue Formatbezeichnungen ein, um Sendungen, die vom oben genannten Bezeichnungsraster nicht erfasst werden, in den Griff zu bekommen.