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Man lernt nie aus. Mit dem Wort "Klopfer" habe ich bis vor kurzem folgende Assoziationen verbunden: 1) den Teppichklopfer; 2) den Fleischklopfer; 3) den (seit der Erfindung der Klingel eher aus der Mode gekommenen) Türklopfer, 4) den Hasen aus "Bambi" und 5) jene mehr oder minder schwere psychische Beeinträchtigung, die auch als Huscher, Pecker, Vogel, Knall oder Dachschaden bekannt ist.

Vor ein paar Tagen bin ich nun auf eine Werbung für ein Getränk gestoßen, das aus Feigen fabriziert wird und den extravaganten Produktnamen "Kleiner Klopfer" trägt. Für mich bedeutet das nicht nur, dass der in meinem Hirn gespeicherte Klopferbegriff um eine Facette reicher geworden ist, sondern auch eine quälende Ungewissheit darüber, was uns der Marketinggenius, der diese Bezeichnung ersonnen hat, eigentlich mitteilen wollte: Dass der Verzehr des Getränks zu einem Zustand führt, der einem Dachschaden entspricht (wenn auch nur einem kleinen)? Oder dass sich das Fläschchen nicht nur zum Austrinken verwenden, sondern im Bedarfsfall auch zum Klopfen zweckentfremden lässt? Einen Teppich möchte ich eigentlich damit nicht klopfen müssen, und auch zum Plätten von Schnitzeln ziehe ich das gewohnte Instrument eindeutig vor. Tipps zur Auflösung dieses mysteriösen Produkträtsels werden gerne entgegen genommen, und natürlich sind auch sonstige Assoziationen zum Wort "Klopfer" herzlich willkommen. (Christoph Winder, derStandard.at/01.01.2008)