Ich erinnere mich, vor einiger Zeit einen Artikel in einem deutschen Magazin gelesen zu haben, worin ein stark durchfurchter amerikanischer Schauspieler (ich sage nicht welcher) als "wandelnder Faltenwurf" apostrophiert wurde. Das war natürlich recht ungalant dahingeschrieben, und höfliche Menschen würden eine taktvollere Formulierung wählen, wenn es um das fortgeschrittene Alter und seine körperlichen Spuren geht. "Ü40-Parties" sind derzeit der neue Schrei in Deutschland – Partys für "über Vierzigjährige", die bestens in eine Ära passen, in der eine ausgeprägte Neigung besteht, das ganze Leben als eine endlos prolongierte Pubertät aufzufassen. Diesem Trend und der allgemeinen demographischen Entwicklung nach zu urteilen, nehme ich an, dass auch die Ü50- und Ü60-Partys nicht lang auf sich warten lassen werden. Aber eines muss auch gesagt sein: Besser als "Alte-Knacker-Party" oder "Alte-Säcke-Party" klingt die "Ü40-Party" allemal.

Für den Fall, dass die p.t. Leser ein paar weitere hübsche Formulierungen zur sprachlichen Bemäntelung von Alterserscheinungen in petto haben, fände ich es erfreulich, wenn sie die Allgemeinheit an ihrem Wissen teilnehmen ließen. Nur erstgemeinte Zuschriften; Kennwort: "Goldene Jahre". (Christoph Winder, derStandard.at/Kultur, 19.02.2008)