Es gibt Dinge, an denen man Gefallen findet, und es gibt solche, an denen man dies nicht tut. Der verstorbene deutsche Komponist Stockhausen konnte zum Beispiel mit Can (für die jüngeren Menschen: eine ziemlich geile deutsche Band in den 70ern) nichts anfangen, obwohl mehrere Can-Mitglieder seine Schüler waren. Auszug aus einem Interview mit Can-Bassist Holger Czukay in der "Süddeutschen" vom Wochenende: "'Hat Stockhausen mal Can gehört?' Antwort Czukay: 'Hat er, aber das war nicht seine Schiene. Er hat sich aber sehr für die Band eingesetzt, als unser Sänger Damo Suzuki von der Polizei nach Japan abgeschoben werden sollte. Da hat er alles getan, damit Damo hier bleiben kann.'"

Schön gesagt, das mit der Schiene, aber ich würde es anders formulieren: "Das ist nicht mein Fall"; vielleicht auch "Das ist nicht mein Bier" oder "Das ist nicht meine Kragenweite" oder "Das ist nicht meine Tasse Tee" (so sagen die Franzosen mysteriöser Weise: "Cela n'est pas ma tasse de thé"). Aber womöglich haben ja meine sprachgewaltigen und ständig um eine Verfeinerung ihres Ausdrucks bemühten Leser noch andere Formulierungen parat, mit denen man die "Schiene" schön umschreiben kann.