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Foto: AP Photo/Matthias Rietschel

Es gibt ein altes, kleines Kinderreimchen, welches da lautet: "Alle meine Entchen schwimmen im Klosett, schwimmen im Klosett, zieht man an der Spülung, sind sie alle weg". Nun ja, den Nobelpreis für Literatur wird sich der kindliche Volksmund damit nicht verdienen, zumal der Inhalt etwas tierfeindlich und auch der Reim ("Klosett" – "weg") reichlich unrein geraten ist. Immerhin weist das Gedichtlein auf ein untergründiges Naheverhältnis zwischen Enten und Toiletten hin, welches häufig übersehen wird, aber doch eine Rolle im kollektiven Unbewussten der Nationen zu spielen scheint. 

Bis dato war ich der Meinung, die so genannte "WC Ente" sei ein genuin deutsches Produkt, aber das ist ein Irrtum. Als ich am Wochenende (auf einer Toilette in Graz) einer solchen Ente ansichtig wurde, da fiel mir auf, dass diese nicht nur deutsch beschriftet war, sondern gleich auch noch die französische Übersetzung ("Canard WC") vom Produzenten mitgeliefert wurde. Das hat mich zu einer kleinen Internetrecherche veranlasst, die mir klar machte, dass die Kloente in vieler Herren Länder ihr spülerisches Wesen treibt. Erfunden wurde das Viech in der Schweiz (--> siehe hier), von wo aus es alsbald als "Toilet duck" in den englischen Sprachraum ausschwärmte und offenkundig ein paar Jahre lang dank seines apart gebogenen Halses, mit dem sich auch entlegene Gegenden des Lokus erreichen lassen, große Erfolge feierte.

Laut Auskunft der Wikipedia scheint sie heute allerdings den Zenit ihrer Beliebtheit überschritten zu haben, und die Anzahl der Kloenten-Anbieter in den USA soll im Abnehmen begriffen sein. Möglicherweise treibt sich das nützliche Tier aber ja auch noch unter anderen Namen andernorts herum – vielleicht als "toalett anka" in Schweden, als "pato de aseos" in Spanien oder als "papera di gabinetto" in Italien? Die p.t. Leser werden gewiss die eine oder andere Assoziation dazu parat haben.