Bild nicht mehr verfügbar.

Holzknecht?

Foto: dpa

Es ist schwer zu glauben, aber wahr: Manche Menschen führen manchmal vorsätzlich so viele alkoholische Getränke zu sich, dass sie geradezu in einen Zustand der Berauschtheit geraten. Und wenn sie dann am nächsten Tag mit grünlicher Gesichtsfarbe, rotgeränderten Augen und dem beliebten Pochen unter dem Schädeldach nach den Ursachen für ihre Befindlichkeit suchen, dann ächzen sie vielleicht: "Au weh, hab’ ich mich gestern wieder umgesägt."

Umgesägt werden normalerweise Bäume. Wenn ein Sprecher das Verb allerdings rückbezüglich verwendet, dann bringt er damit zum Ausdruck, dass er beim Akt der vorsätzlichen Berauschung in einer Doppelrolle tätig ist, als Sägender nämlich und zugleich als sein eigener Baum. Ein interessantes Bild! Diese der Sprache des Forstmannes entlehnte Metapher ist jedenfalls gut gewählt, weil sie das Gefühl von Entwurzelung und flachliegender Hilflosigkeit, das zu einem ordentlichen Rausch dazugehört, blendend zum Ausdruck bringt. Alternative und nicht minder drastische Varianten zu "sich umsägen" sind übrigens "ich habe mich gestern umgeschnitten" oder "ich habe mich gestern umgehackt". Möglicherweise haben auch die p.t. Leser die eine oder andere Assoziation zu diesem Themenkreis parat.