Mondeo, x-te überarbeitete Auflage. Der nähert sich also der Bestform. Jetzt haben sie ihm das Gesicht gerichtet mit einer gestrafften Motorhaube, neuer Kühler- und Lufteinlassgrafik, neuen Scheinwerfern, am Heck haben sie auch ein bisschen herumgefeilt.

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Die Seitenscheibenflächen wurden mit einem schmalen Chromband nachgezeichnet, innen wurde frisch ausgemalt. Alles nach jüngsten kinetischen Designerkenntnissen.

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Die wahren Änderungen befinden sich allerdings unterm Blech. Hier zogen zwei mächtige Motoren ein, der eine mit 240 PS auf EcoBoost-Basis, das heißt mit Direkteinspritzung, variabler Nockenwellensteuerung und Turbo, was zusammen mehr Leistung bei geringerem Verbrauch zeitigt. Er ist fix mit dem neuen 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe liiert.

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Der zweite ist ein Common-Rail-Diesel - mit 200 PS auch keiner von den Schwachen. Er wirft 420 Nm auf die Waage, soll gar nur 6,0 l / 100 km verbrauchen und ist Fords schnellster Diesel, den sie je gebaut haben: 8,1 Sekunden von Null auf 100 km/h.

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Darunter nähern sich die bekannten, auf Effizienz aktualisierten Triebwerke in etwa 25-PS-Schritten dem kleinsten Aggregat mit 115 PS. Kraftzuwachs muss heutzutage von Spritsparrmaßnahmen begleitet sein, sonst ziehen die Kunden die Stirne kraus.

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Ford bedient sie bei allen Modellen dem Start-Stopp- und dem Lichtmaschinenenergierückgewinnungs-System und schlägt mit dem Kühlerlamellenöffnungsundschließmechanismus eine weitere Spritspartechnik vor: Wenn keine Kühlluft gebraucht wird, machen die Klappen zu und verbessern die Aerodynamik, BMW hat's vorgemacht.

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Zweites Gebiet, auf dem man beim Publikum punkten kann, ist das weite Feld der Fahrerassistenzen. Im Mondeo findet sich auf Wunsch der Spurhalteassistent, der sich durch Vibrationen im Lenkrad meldet, sobald man ohne blinken die vorgegebene Bahn verlässt.

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Beim Driver Alert schließt die Kamera am Verhalten des Autos innerhalb der Spurlinien auf des Fahrers Aufmerksamkeitsgrad. Zeigt er Anzeichen von Müdigkeit, erscheint am Armaturenbrett die Abbildung einer dampfenden Kaffeetasse und damit der Hinweis auf eine stärkende Pause.

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Das Fernlicht braucht man auch nicht mehr selbst zu bedienen. Kaum tauchen die Schweinwerfer oder Rücklichter anderer Autos auf, blendet der Auto-High-Beam ab. Ergänzt werden die Vorkehrungen durch eine Rückfahrkamera und das Tote-Winkel-Warnsystem, das aus einem aufleuchtenden Lämpchen im Außenspiegel besteht.

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Der neue Mondeo ist ein perfektes Auto, das allerdings nur in der Reibungslosigkeit aller Abläufe begeistert. Man sitzt gut, sieht gut, hat Platz, alles funktioniert, nichts knarrt oder quietscht, die Maschinen laufen, leise und sparsam, das Fahrwerk ist tadellos. Aber die große Leidenschaft will sich nicht einstellen. Wie beim VW Passat. Oder beim Opel Insignia. Das sind einfach blendende Mittel, um bequem und sicher von A nach B zu reisen. Das Herz fährt dabei nicht mit. Das ist die Bewegung der reinen Vernunft. Gescheit. Aber es gibt halt wenig zu lachen. Oder zu weinen. (Andreas Hochstöger/DER STANDARD/Automobil/24.09.2010)

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