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Foto: APA/dpa/Erichsen

Der Advent geht in die alles entscheidende Phase. Allerorts werden schon wieder Christbäume erlegt und in Netzen in die beheizten Hütten geschleift. Überall werden Geschäfte leergekauft, als wäre der Euro morgen nichts mehr wert. Die Händler jubilieren, die Glühweinstandler frohlocken.

Damit auch Sie fehlerlos durch die letzte Adventwoche kommen, hier ein paar Tipps.

  • Lassen Sie sich von den vielen Meinungen, die auf Sie in dieser hektischen Zeit hereinprasseln, und von dem haltlosen Getuschel auf irgendeinem x-beliebigen Weihnachtsmarkt, das Ihnen doch nur Kummer und schlaflose Nächte bereiten soll, nicht irritieren: Der durchschnittliche Christbaum ist auch heuer nur 1,60 Meter groß.
  • Lassen Sie sich nicht einreden, "Last Christmas" sei ein Weihnachtslied. Der Song ist eine vielschichtige, überaus kritische Auseinandersetzung mit der Wegwerfgesellschaft und als solche unverzichtbar.
  • Falls Sie noch eine Weihnachtsfeier vor sich haben, üben Sie sich an der Bar in Zurückhaltung. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut, und Kuba wird nicht in einer Nacht libre. Schon gar nicht, wenn ihnen von Minute zu Minute unklarer wird, wofür eigentlich.
  • Wenn Sie noch keinen Christbaum gekauft haben, dies aber vorhaben, sei Ihnen der von der Arge NÖ Christbaumproduzenten empfohlene "Frischetest" ans Herz gelegt. Dessen drei Stufen heißen "Schütteln, Kratzen, Streicheln".
  • Falls Sie an einem Punschstand auf ein Regierungsmitglied treffen, das Charity-mäßig unterwegs ist: Feilschen Sie ruhig. Politiker sind das gewöhnt, und Kanzler Faymann hat bekanntlich erst jüngst nur die Bildungspolitik als für jeden Kuhhandel explizit ungeeignet bezeichnet. Falls das Regierungsmitglied darauf keine Reaktion zeigt, weiten Sie das Anwendungsgebiet des Christbaum-Frischetests ruhig ein wenig aus.
  • Und schließlich seien Sie noch versichert: 2,45 Millionen Christbäume stehen in den heimischen Wohnzimmern. Aber Ihrer ist mit Abstand der schönste. 

(Martin Putschögl, derStandard.at, 17.12.2010)