JDas Rocketman Concept von Mini.

Die wichtigsten Neuheiten zum Durchklicken gibt es in einer Ansichtssache.

Foto: Werk

BMW hat ein Vehikel mit und eins ohne Antrieb mitgebracht. Jenes "mit" steht für die nächste Ausbaustufe der E-Mobilitäts-Feldversuche: Auf 1er-Basis werden heuer noch 1000 Stück ActiveE zur Erkenntnisgewinntournee nach Europa, USA und China gesandt, die gesammelten Erfahrungen sollen den avisierten i3 (ab 2013) nachhaltig befruchten. Das phänomenale Ding ohne Antrieb soll keinen Hinweis auf ein Muskelkraftmobil liefern: BMW spielt mit dem Vision Connected Drive (versenkbare Türen à la Z1!) vielmehr alle denkbaren Möglichkeiten mobiler Vernetzung durch. Mit dem Rocketman Concept lädt Mini nicht etwa zum Remake des Films von 1986, sondern zum Auftakt der Aktion "Zurück zu den Wurzeln" - mit 3,42 m Länge (Smart: 2,70 m) nähert sich der spacige Retro-Futurist dem Issigonis-Urmeter (3,06 m) mehr an als jeder BMW-Mini bisher. Angesichts der Historie der Mini-Studien ist solch ein Serienmodell nicht unwahrscheinlich.

DAIMLER Bei Mercedes steht natürlich Generation drei des Trendsetters für versenkbare Blechdächer, der SLK, im Mittelpunkt - mit den gewohnt knackigen Proportionen im aktuellen Stil des Hauses und ohne die angejahrte Formel-1-Schnauze. Ab Ende März. Leistungsspektrum: 184 bis 306 PS, Preise: 42.500 bis 58.870 €. Im Juni startet dann das C-Klasse-Coupé, das den glücklosen CLC ablöst. Endlich ein echtes Coupé, also schön schön, und ausstaffierbar mit einem Dutzend hilfreicher Assistenzsysteme. Motoren? Zwei Diesel, drei Benziner, 156 bis 306 PS. Kleinstwagentochter Smart zeigt endlich wieder was radikal Witziges - die Studie Forspeed bringt originelle Form und Elektromobilität unter einen (gewiss nicht alten) Hut. Urbanmobilen Spaßfaktor garantieren soll folgendes Konzept: Puristischer Roadster mit Minimalfrontscheibe à la KTM X-Bow und E-Antrieb mit Boost-Funktion. Eine letzte Fingerübung ohne Renault-Beteiligung, Prädikat deshalb: nicht nur künstlerisch wertvoll.

FIAT Alfa zeigt die Studie 4C, Vorbote eines Kompaktsportlers, der 2012 kommt und mit dem Alfa den US-Neueinstieg plant, mit einem Design ganz nahe an der Studie. Fulminanter Wurf! Fiat bringt mit dem Freemont den einstigen Dodge Journey, frisch geschniegelt und mit 2,0-Multijet-Diesel (170 PS). Ab Juni, ab vermutlich unter 30.000 €. Lancia wiederum lanciert den Ypsilon aus europäischem Anbau und den Thema aus amerikanischem. Ypsilon: startet im Juni zu Preisen ab etwa 12.000 €. Thema: luxuriöse Europa-Adaption des Chrysler 300, endlich wieder ein Lancia mit Heckantrieb. Mit 3,6-V6-Benziner (292 PS) und zwei 3,0-V6-Dieseln (190 und 224 PS). Ab November. Bei Jeep schließlich wäre zu vermelden: ein recht grundlegendes Facelift für den Compass sowie die Diesel-Version des neuen Grand Cherokee (3,0 CRD, 241 PS; beide ab Sommer).

FORD gibt mit dem Vertrec Concept nach Detroit nun auch in Genf einen Vorgeschmack darauf, wie der Nachfolger des Kuga (2012) aussehen wird. Und startet mit dem Focus Electric in die E-Auto-Ära, in Österreich ab 2012.

GM Bei Chevrolet debütiert der ab Sommer erhältliche Fließheck-Cruze, bei Opel das Zafira Tourer Concept - mehr oder weniger unverhüllt ist das der neue Zafira. Wie gewohnt mit sieben Sitzen, maximal flexibel und mit einer Frontpartie im Stile des futuristischen E-Vehikels Ampera.

HYUNDAI Anhaltend hohe Novitäten-Schlagzahl bei den Koreanern. Hyundai zeigt sportlich und praktisch auf. Sportlich: Kompaktcoupé Veloster mit innovativem (an Minis Clubman angelehntem) Türkonzept. Praktisch: i40 Kombi im VW-Passat-Format. Kommt jahresmittig als erster i40-Emissär nach Österreich. Kia kontert im hausinternen Match mit Rio (Weltpremiere) und Picanto (Europadebüt). Der Rio startet bei uns Ende August und soll VW Polo und Konsorten das Leben schwerer machen als bisher, beim Picanto macht der 5-Türer im Mai den Auftakt, 3-Türer folgt im Herbst.

MAZDA Bei Mazda wird die Downsizing-Idee auch im Crossoversegment tragend. Wobei die rassige Studie Minagi (Größenordnung VW Tiguan, BMW X1) zugleich als Appetizer für den CX-5 gemeint ist, der wohl gegen Jahresende kommt. Unter dem Zauberwort Skyactiv demonstriert der Minagi auch Mazdas Öko-Strategie: Spar-Motoren und -Getriebe sowie Leichtbaukarosserien.

PSA Peugeot hat den weltweit ersten Vollhybrid-Diesel mitgebracht, den 3008 HYbrid4 (siehe Seite 13), und den 308 facegeliftet (ab Mai). Citroën konzentriert sich derweil auf die nächste DS-Eskalations-, pardon: -Ausbaustufe. DS4 ist Hauptsalonthema. Bei uns startet das unkonventionelle Hochbein-4-Türer-Coupé im Juni, mit je drei Benzinern und Dieseln (110 bis 200 PS), Einstiegspreis: unter 22.000 €. Und mit der in Schanghai konzipierten Studie Metroplis kündigt sich eine China-"S-Klasse" made by Citroën an.

RENAULT-NISSAN Bei Renault feilt Designchef Laurens van den Acker weiter am künftigen Erscheinungsbild der Marke und tut dies mit zwei aufregenden Studien: Capture und R-Space (Letzterer mit Hinweisen auf den nächsten Scénic). Beim japanischen Partner zeigt der Nissan-Nobelableger Infiniti den Etherea, ein Showcar mit losem Hinweis-Charakter auf ein künftiges Einstiegsmodell. Nissan selbst überlegt, wohin das mit der E-Mobilität führen soll. Zum Beispiel (Esflow Concept) zu einem knackigen Sportwagen.

TOYOTA In Genf steht der Yaris HSD Concept noch als Studie, die Serienversion startet im Herbst und debütiert wohl auf der IAA in Frankfurt. Und weil Toyota den Prius zur Modellfamilie ausbaut, stellt man zum Gustieren den Prius+ auf den Stand - die Van-Version quasi, mit sieben Sitzen. Startet sommers in USA und 2012 bei uns. FT-86 II: Noch einmal, ganz in schwarz, der Hinweis auf die neue Celica. Geht sich leider auch nicht mehr heuer aus. Nächstes Jahr dann aber. Mit Boxermotor (von Subaru) und Heckantrieb.

VW beeindruckt heuer vor allem mit etlichen Showcars. Audi etwa rückt den Audi A3 Concept ins Rampenlicht, eine Art Ingolstadt-Jetta, laut Hersteller ein "Ausblick auf die zukünftige Erweiterung der A3-Familie". Konfiguration der 4,44-Meter-Limo, die zudem auf den nächsten A3 verweist: 5-Zylinder-Turbo (408 PS), quattro.

Lamborghini hat mit dem Aventador das wohl heißeste Eisen im Genfer Feuer: Der Murciélago-Erbe wirkt mit CFK-Monocoque und neuem V12 (700 PS) schärfer und fahraktiver denn je zuvor. Ab Juni in Österreich, das heurige Kontingent ist aber schon ausverkauft. Und das bei einem Finanzminister-Jubelpreis von 384.700 €! Die andere Sportwagenfirma im Hause, Porsche, setzt diesmal u. a. auf den Öko-Trumpf: Panamera S Hybrid, weitere Details: Seite 13.

Seat zeigt ebenfalls was Hübsches auf seinem Stand, das Hybrid- und Raumkonzept IBX, und über die schlanke Skoda-Studie Vision D erfahren Sie kommende Woche (viel) mehr.

VW schließlich gibt sich bei Golf endlich wieder nach oben hin offen - das Cabriolet ist fertig und kommt noch im Sommer nach Österreich. Mit vier Benzin- und zwei Dieselmotoren, Leistungsspektrum: 105 bis 210 PS. Das elektrische Stoffverdeck öffnet/schließt in 9,5 Sekunden. Preise, topaktuell: 24.990 bis 29.660 €. Beim ebenfalls sommers startbereiten Tiguan ist die Sache mit dem offenen Dach keine Option, die Modellpflege tut dem Bestseller-SUV aber sichtlich gut. Einstiegspreis (1,4 TSI BM, 122 PS): 22.990 €. Zuallerletzt noch ein echter Showstopper: Der E-Bulli (Studie als Elektroauto konzipiert) macht begründete Hoffnung auf die Wiedergeburt des legendären Bulli im schicken modischen Kleid. Her damit. Und aus. (Andreas Stockinger/DER STANDARD/Automobil/04.03.2011)