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Das wohlschmeckend im Schmalz gebackene Schnitzel wird auf Wunsch (und weil's eh schon wurscht is) mit Mayonnaisesalat serviert.

Foto: APA/GUENTER R. ARTINGER

Floridsdorf ist wie eine Essenz von Wien, und doch ganz anders. Irgendwie haben die dörflichen Strukturen der Bezirksteile hier überlebt, irgendwie scheinen sich die Bewohner hier eher ins Antlitz zu blicken als im Rest der Stadt.

Zumindest gilt das für ein kleines Beisl ganz am Anfang der Prager Straße, in Rufweite zum Spitz, wo der Schmäh auf ebenso kernige wie herzliche Art rennt. Das Gasthaus zum Neusiedler hat eine schöne alte Schank, hinten raus einen kleinen Hofgarten - vor allem aber ganz bemerkenswerte Küche. 

Innereien und Tschecherl-Klassiker

Neben zahlreichen Innereienspezialitäten (Leber geröstet oder gebacken, Hirn detto, aber auch Beuschel und Nierndeln) gibt es eine ganze Reihe von Tschecherl-Klassikern in mehr als beachtlicher Qualität. Beinfleisch mit herausragenden Gerösteten, ein ebenso ungeniert wie wohlschmeckend im Schmalz gebackenes Schnitzel, das auf Wunsch (und weil's eh schon wurscht is) noch so gern mit Mayonnaisesalat serviert wird.

Auch sehr toll: die Weinpreise

Und der kann echt was. Krenfleisch, eine mehr als reichliche Portion mit ordentlich frisch Gerissenem und sehr guten, speckigen Salzerdäpfeln kommt gerade einmal auf 5,40 Euro. Auch sehr toll: die Weinpreise. Nur zum Beispiel: Das Achtel St. Laurent von Umathum geht um mehr als zivile 2,60 Euro über die Budel. (Severin Corti, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 25.06.2011)