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Brigitte Jank: Viele große Firmen zieht es ins "Goldene U" - aus Marketinggründen.

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STANDARD: Ein neues Kaufhaus mit 12.000 Quadratmetern Verkaufsfläche: Welche Auswirkungen hat das auf die Wiener Innenstadt?

Jank: Auch wenn das auf den ersten Blick verwundern mag: Durch den neuen Peek & Cloppenburg erwarten wir uns eine deutliche Attraktivitätssteigerung, die auch den umliegenden Geschäften zugute kommen wird. Dank so eines großen Magneten kommt zusätzliches Publikum in die Innenstadt.

STANDARD: Wie hat sich die Gewerbestruktur in der Innenstadt in den letzten Jahren verändert?

Jank: Die Verkaufsfläche in der Innenstadt ist seit 2004 um 6,9 Prozent gestiegen. Wir haben heute rund 165.000 Quadratmeter Verkaufsfläche, davon entfallen rund 43.000 Quadratmeter auf das so genannte "Goldene U".

STANDARD: Das "Goldene U" hat sich stark verändert. Die für Wien typischen kleinen Traditionsunternehmen werden mehr und mehr verdrängt.

Jank: Das "Goldene U" ist die beste Lage in der Stadt. Viele große Unternehmungen wollen hier aus Marketinggründen einen Standort haben. Das ist verständlich. Ich sehe diese Entwicklung grundsätzlich nicht so negativ.

STANDARD: Welche Möglichkeiten gibt es, kleinere Gewerbestrukturen zu fördern?

Jank: In den Bezirkseinkaufsstraßen, wo wir schon seit 20 Jahren tätig sind, könnte ich mir eine Förderung für die Sanierung der bestehenden Geschäftsflächen, die oft im baulich schlechten Zustand sind, durchaus vorstellen. In den Eins-a-Lagen in der Innenstadt gelten aber andere Spielregeln. (Wojciech Czaja, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27./28.8.2011)