Zum 62. Mal hat heuer das berühmte Postamt Christkindl im Ortsteil Christkindl in Steyr die Pforten geöffnet. Dort herrscht gerade Hochsaison. Postamtsleiterin Martina Prinz und ihre Mitarbeiter genießen Kultstatus: ganze Busladungen an Menschen kommen vorbei, um ihren Arbeitsplatz zu besuchen.
derStandard.at: Wer steckt hinter dem Postamt Christkindl?
Prinz: Das Postamt ist ein saisonales. Im Hintergrund steht die Österreichische Post. Wir haben jedes Jahr von Freitag vor dem ersten Adventsonntag bis sechsten Jänner geöffnet. Unsere 14 Mitarbeiter arbeiten im Turnus - auch an Sonn- und Feiertagen. Die meisten Kollegen kommen aus anderen Postfilialen.
derStandard.at: Wie ist das Arbeitsklima?
Prinz: Wir sind ein eingespieltes Team, die meisten Kollegen melden sich jedes Jahr wieder. Die Arbeit ist sehr stressig, aber wir machen sie gern. Sonst könnten wir hier gar nicht arbeiten.
derStandard.at: Wie sind die Aufgaben verteilt?
Prinz: Es gibt Schalterdienste, Post muss abgestempelt werden, außerdem verkaufen wir die Sonderweihnachtsmarken. Wir bekommen pro Saison auch rund 6.000 bis 7.000 Briefe und Wunschzettel von Kindern und Eltern, die alle beantwortet werden.
Schulklassen können sich für Führungen anmelden und wir betreuen auch Briefmarkensammler und Busse aus dem In- und Ausland. Auch die Medien melden sich jedes Jahr.
derStandard.at: Sind Sie und Ihre Mitarbeiter für kritische Fragen zur Existenz des Christkinds gewappnet? Gibt es da ein gängiges "Wording"?
Prinz: Kinder fragen oft, ob wir das Christkind kennen. Wir antworten darauf alle dasselbe: Das Christkind kennen auch wir nicht und es holt sich die Briefe immer in der Nacht, wenn es niemand sieht.
derStandard.at: Gibt es einen Trend bei den Wünschen?
Prinz: Ja, Computerspiele stehen auf den Wunschzetteln meist ganz oben. (mat, derStandard.at, 19.12.2011)