Brasilia - Der Menschenrechtsausschuss des brasilianischen Parlaments hat einem Gesetzentwurf zugestimmt, der Maßnahmen zur "Heilung" von Homosexualität vorsieht. Der Ausschuss unter dem Vorsitz des umstrittenen evangelikalen Pastors Marco Feliciano setzte am Dienstag ein Regelwerk außer Kraft, wonach es Psychologen untersagt ist, Klienten "Behandlungen" gegen Homosexualität anzubieten.

"Es gibt keine Behandlung für etwas, das keine Krankheit ist", empörte sich der sozialistische Abgeordnete Simplicio Araujo. Als einziges Ausschussmitglied protestierte er gegen die Entscheidung. Der Ausschussvorsitzende Feliciano ist wegen seiner homophoben und rassistischen Äußerungen berüchtigt.

Die Ministerin für Menschenrechte, Maria do Rosario, sprach von einer "rückwärtsgewandten" und "absurden" Maßnahme. Was Brasilien benötige, seien Gesetze zur "Kriminalisierung von Homophobie". Die brasilianische Psychologenvereinigung verwies darauf, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Einstufung von Homosexualität als "Geisteskrankheit" schon "vor mehr als 20 Jahren" gestrichen habe. (APA, 19.6.2013)