Im "GTA 5" besitzt Protagonist Franklin einen Hund namens Chop, mit dem man Jagd auf Menschen machen kann. Rockstar nimmt sich bei seiner Satire auf die westliche Gesellschaft kein Blatt vor den Mund.

Foto: Rockstar Games

Die Tierschutzgruppe "In Defense of Animals" hat mit einer Petition zum Boykott des Videospiels "Grand Theft Auto 5" (GTA 5) ausgerufen. Grund dafür ist, dass Rockstars Gangsterepos Gewalt gegen Tiere bewerbe, heißt es in der Stellungnahme. "'GTA 5' malt Tieren sprichwörtlich eine Zielscheibe auf den Rücken, sowohl virtuell als auch in echt. Sehen wir den Tatsachen ins Gesicht: Es ist einfach für jemanden, der im Spiel ein hilfloses Kätzchen überfährt, das gleiche im realen Leben zu tun. Und es gibt einige Beweise, wonach Menschen, die keinen Zugang zum Spiel haben, Tiere in der realen Welt ins Visier nehmen", so die Aktivisten. Konkrete Beweise für die Kausalität legt die Organisation allerdings nicht vor.

Große Unterstützung

Die Petition fand bis zur Veröffentlichung des Artikels knapp 87.000 Unterstützer. "'Grand Theft Auto' ist eines der populärsten Videospiele aller Zeiten. Es wird Zeit, dass sein Herausgeber ethische Verantwortung für die Inhalte übernimmt", so die Forderung. In wie fern die Aktion Anklang bei Behörden und Marktregulatoren finden wird, ist allerdings fraglich. "Grand Theft Auto" adressiert als Satire mit einer offiziellen Alterseinstufung ab 18 Jahren klar ein erwachsenes Publikum. Im Spiel, bei dem man in der Rolle von Kriminellen sich an die Spitze der Nahrungskette durchschlagen muss, geraten nicht nur Tiere, sondern vor allem auch Menschen ins virtuelle Fadenkreuz. Die ethische Grenze zieht Hersteller Rockstar lediglich bei Kindern: Es werden keine minderjährigen Charaktere dargestellt. Zu dem Vorwurf der Tierschützer äußerte sich Rockstar bisher noch nicht. (zw, derStandard.at, 23.10.2013)