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Die strahlende Siegerin: Jamie Anderson (USA).

Foto: EPA/JENS BUETTNER

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Für Anna Gasser lief es nicht nach Plan.

Foto: APA/ Fohringer

Krasnaja Poljana - Sie wollte sich darauf nicht ausreden, aber ein Missgeschick vor ihrem ersten Lauf hat Anna Gasser wohl die Chance auf eine Olympia-Medaille im Snowboard-Slopestyle genommen. So landete die Kärntnerin am Sonntag in Krasnaja Poljana mit 51,75 Punkten auf dem zehnten Platz, Gold ging an die US-Amerikanerin Jamie Anderson, die 95,25 von 100 möglichen Punkten sammelte.

Anderson holte vor der Finnin Enni Rukajärvi (92,50) und der Britin Jenny Jones (87,25) das erste Olympia-Gold der Geschichte in dieser Disziplin. Die Siegerin fand es "unfassbar" und sprach von "der größten Bühne des Sports". Sie habe diesen Sieg unbedingt gewollt. "Mehr als das Leben", meinte die 23-Jährige.

Suboptimaler Start für Gasser

Nach dem Bestscore in der Qualifikation und mit dem Super-Trick in der Hinterhand hatte Gasser als Medaillenwärterin gegolten. Doch alles kam anders. Die ersten Bilder, die man von der 22-Jährigen sah, waren nicht Aktionen auf den Rails, sondern wie sie am Starthügel auf dem Boden saß und nach unten rutschte. Mit Hilfe des Co-Trainers Thomas Wernhart versuchte sie wieder hochzuklettern, nahm dann ob des eisigen Terrains aber doch einen weiteren Weg zum Start.

"Mir hat wer gezeigt, dass ich los kann. Dass ich dann wieder aufgehalten wurde, war sicher nicht gut, aber ich will dem nicht die Schuld geben. Mir blieb nichts anderes übrig, als locker zu bleiben, aber ein bisschen war die Konzentration schon weg." Der erste Lauf klappte dann nicht wunschgemäß, sie verpatzte die Landung am zweiten Sprung.

Der Plan war eigentlich gewesen, dass Gasser im erste Run einen Sicherheitslauf hinlegt und damit schon auf einer Medaillenposition liegt und dann im zweiten ihren Supertrick auspackt und auf Gold los geht. Ein gestandener "Cab Double Cork 900", doppelter Rückwärtssalto mit halber Drehung, hätte wohl den Olympiasieg gebracht.

Plan B

Das alles war nach dem ersten Versuch hinfällig. "Da der erste Run nicht geklappt hat, musste ich den Sicherheitslauf im zweiten machen, von den Tricks her hätte ich damit eine Medaille geholt. Ich wusste, Gold geht sich nicht mehr aus, aber Silber oder Bronze wären drinnen gewesen."

Allerdings ging abermals eine Landung schief. "Ich bin ein bisschen zu weit gesprungen, habe mich zu schnell gedreht, der Schnee war weicher, das wirkt sich aus." Mit nicht gestandenem zweiten Sprung hatte Gasser auch keine Chance mehr, den dritten Kicker zu erwischen.

"Ich war schon nervös"

Freilich sei sie ein bischen enttäuscht, aber auch erleichtert, dass alles vorbei sei. "Es hat Spaß gemacht, auf das werde ich lange zurückschauen. Aber ich war schon nervös. Ich hatte ja so ein gutes Training, da hat es mich nie geschmissen. Aber heute ist es passiert."

Gasser muss nach ihrer Rückkehr nach Österreich ihren linken Fuß nochmals untersuchen lassen. Sie ist seit November mit gerissenem Syndesmoseband unterwegs. "Wir müssen sehen, ob eine Operation notwendig ist." (APA, 9.2.2014)

Snowboard, Slopestyle, Frauen:

1. Jamie Anderson (USA) 95,25 Punkte
2. Enni Rukajarvi (Finnland) 92,50
3. Jenny Jones (Großbritannien) 87,25
4. Sina Candrian (Schweiz) 87,00
5. Sarka Pancochova (Tschechien) 86,25
6. Karly Shorr (USA) 75,00
7. Torah Bright (Australien) 66,25
8. Isabel Derungs (Schweiz) 58,50
9. Elena Könz (Schweiz) 54,50
10. Anna Gasser (Österreich) 51,75
11. Silje Norendal (Norwegen) 49,50
12. Spencer O'Brien (Kanada) 35,00.