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Kerzen zum Gedenken an der Unfallstelle

Foto: APA/MANFRED FESL

Braunau am Inn/Linz/Salzburg - Nach dem Busunglück am Freitag in Schwand (Bezirk Braunau) sind am Montag gute Nachrichten aus dem UKH Salzburg gekommen: Ein schwer verletzter Bub wurde bereits auf die Normalstation verlegt. Ein Kind dürfte aber noch in Lebensgefahr sein. Der Unfall rüttelte auch die Politik wach. Das Land OÖ will einen Kreisverkehr errichten, Forderungen nach strengeren Regeln im Straßenverkehr wurden laut.

In der Hauptschule Neukirchen an der Enknach, wo die meisten Kinder aus der 900-Seelen-Gemeinde Schwand den Unterricht besuchen, stand der erste Schultag danach im Zeichen der Trauer. Psychologen arbeiteten mit den betroffenen Klassen das Geschehen auf, eine Trauerecke wurde zum Gedenken an den Zwölfjährigen, der am Samstag seinen schweren Verletzungen erlegen ist, eingerichtet. Prüfungen und Schularbeiten wurden für diese Woche abgesagt. Mit Ausnahme der Schwerverletzten erschienen die meisten Kinder, die in dem verunglückten Bus gesessen waren, am Montag bereits wieder zum Unterricht.

Politische Reaktionen

Zum Zustand der Schwerverletzten gab es nur spärliche Informationen. Ein 13-Jähriger im Linzer AKh war außer Lebensgefahr. Dem Vernehmen nach kämpften die Ärzte allerdings um den Erhalt eines Beines. Ein Zwölfjähriger, der einen Schädelbruch erlitten hat und im UKH Salzburg verübergehend in künstlichen Tiefschlaf versetzt worden war, war bereits wieder wach und auf der Normalstation. Der Bub wird laut Ärzten keine bleibenden Schäden davontragen. Zum Zustand einer 14-Jährigen, die mit einem Polytrauma im AKH Salzburg lag, war nach wie vor eine Nachrichtensperre in Kraft.

Der Unfall hat eine Reihe von politischen Reaktionen ausgelöst: Das Land Oberösterreich will nun an der unfallträchtigen Stelle einen Kreisverkehr errichten und nochmals mit den Grundeigentümern, an denen das Projekt bisher gescheitert war, verhandeln. Bereits 2015 könnte mit dem Bau begonnen werden, sind die zuständigen Referenten optimistisch.

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) forderte für Lenker von Pkw oder Kleinbussen im Schülertransport ein absolutes Alkoholverbot und dessen Sicherstellung durch den Einbau von Alkohol-Wegfahrsperren. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) verlangte mehr Maßnahmen gegen Unachtsamkeit. Mit dem Handy telefonierende Fahrer würden so schlecht reagieren wie Alkolenker mit 0,8 Promille. Wer ein SMS oder E-Mail schreibt, sei an die zwei Sekunden im Blindflug unterwegs. Bereits in den Tagen vor dem Unfall hatte der Vorschlag des VCÖ, nach schweren Unfällen die Handys der Lenker zu beschlagnahmen, für Diskussionen gesorgt.

Vom Handy abgelenkt

Bei dem Unfall am Freitag waren ein Lkw und ein Schulbus kollidiert. Der mit 19 Kindern besetzte Bus wurde von der Straße geschleudert und landete am Dach. Alle Insassen sowie die beiden Lenker wurden verletzt, einige Schüler schwer. Ein Zwölfjähriger starb tags darauf. Nach dem bisherigen Ermittlungstand dürfte der Lkw-Fahrer von seinem Handy abgelenkt worden sein und deshalb eine Stopptafel übersehen haben. (APA, 31.3.2014)