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Auch gegen den häufigsten Meningitisstamm gibt es nun eine Imfpung.

Foto: HARRISON MCCLARY/reuters

Am 24. April ist Welt-Meningitis-Tag. Bakterielle Meningitis (Hirnhautentzündung) und Sepsis (Blutvergiftung) werden in der westlichen Welt meistens durch Meningokokken verursacht. Weltweit erkrankt daran fast jede Minute ein Mensch. In Österreich werden jährlich etwa bis zu 100 Fälle registriert, jeder zehnte endet tödlich.

Selbst bei adäquater ärztlicher Therapie im Krankenhaus kommt es bei bis zu 19 Prozent der Erkrankten zu Langzeitfolgen wie neurologischen Schäden, Hörverlust, Lähmungen oder Amputationen. Der Grund für diese dramatische Bilanz liegt darin, dass Erkrankungen sehr schwer diagnostizierbar sind.

Neue Impfung

Bislang gab es einen Impfschutz gegen vier (A, C, W-135, Y) der fünf wichtigsten Erregerstämme – nicht aber gegen die in Österreich verbreitetste Serogruppe, die Serogruppe B. Diese ist für zwei Drittel der Erkrankungen verantwortlich, bei Säuglingen sogar für 78 Prozent (8).

Nach mehr als 25 Jahren Forschung gelang es einem internationalen Forscherteam, einen Impfstoff gegen Meningokokken-B-Bakterien (MenB) herzustellen. Verträglichkeit und Immunogenität des Impfstoffs wurden durch ein umfassendes klinisches Studienprogramm mit mehreren tausend Probanden bestätigt. Im Jänner 2013 wurde der Impfstoff durch die EU-Kommission zugelassen, ab sofort ist der Impfstoff auch in Österreich verfügbar.

"Möglichst breiter Schutz wichtig"

"Durch die unspezifischen Symptome und den rapiden Verlauf ist es für eine Therapie nach Krankheitsausbruch leider immer wieder schon zu spät, wenn die Kinder zum Arzt gebracht werden. Umso wichtiger ist deshalb ein möglichst breiter Impfschutz  - die nun verfügbare MenB-Impfung ist ein Meilenstein im Kampf gegen Meningokokkenerkrankungen", sagt Arnold Pollak, Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde des AKH Wien.

Der Impfstoff kann bereits ab der vollendeten achten Lebenswoche verabreicht werden und bietet somit einen Impfschutz bereits für Säuglinge, der Altersgruppe mit dem höchsten Erkrankungsrisiko. Ebenfalls können gesundheitlich gefährdete Personen, Mitarbeiter im Gesundheitsdienst (insbesondere Pädiatrie) und Reisende in Gegenden, wo Meningokokken B-Erkrankungen besonders häufig auftreten, geimpft werden. (red, derStandard.at, 23.4.2014)