Das Kochen über Feuer ist die älteste und vielleicht schönste Art der Essensbereitung. Sehr frühe Grillpartys stiegen bereits vor 400.000 Jahren. Wir haben uns angesehen, was sich seit damals auf dem Grillkohle-Markt getan hat.

Testmethode: Alle Kohlen wurden auf einem Kugelgrill getestet. Der immer gleiche Anzündkamin wurde mit dem jeweiligen Produkt gefüllt und ohne Anzündhilfe mit Zeitungspapier angefeuert, die Zeit bis zum Durchglühen wurde gestoppt. Anschließend wurde die Temperatur gemessen: nach zehn, 30, 60 und 120 Minuten, jeweils direkt über und neben den Kohlen.

Für Brikettfeinde

"Zeit zum Grillen" steht auf der Packung, und der Inhalt hält das Versprechen einigermaßen. Nach zehn Minuten schaffte die Diskonterkohle über der Glut zumindest 270 Grad, nach einer Stunde noch 165, nach zwei 110 Grad.

Die Durchglühzeit war mit 25 Minuten gleich lang wie bei der anderen getesteten Supermarktkohle, dafür fiel der Schwund geringer aus, und Tropenholz ist auch keins drin. Das bessere Billigprodukt.

BBQ Grillholzkohle, 5 kg, € 3,99 bei Hofer

2 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler, Heidi Seywald

Für Schnellglühen

Baumax ersetzte die Weber-Briketts heuer durch die von Landmann - schade. Zwar kommen sie deutlich schneller auf Touren als die Konkurrenz - in knapp über 30 Minuten waren sie durchgeglüht -, dafür ist der Spaß aber auch schneller wieder vorbei. Temperaturen nach zehn, 60, 120 und 180 Minuten: 270, 230, 220, 175 Grad. Kein anderes Produkt rauchte beim Anzünden dermaßen.

Landmann Premium Grillbriketts, 7 kg, € 12,- bei Baumax

3 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler, Heidi Seywald

Für Räucherer

Die Ausdauer der Weber-Briketts ist fast unheimlich: Das Maximum waren 280 Grad nach zehn Minuten, gehalten über 60 Minuten. Nach zwei Stunden zeigte das Thermometer noch 250, nach drei 235 Grad, nach vier 150 und nach fünf (!) immer noch 130.

Einziges Minus: Durchglühen im Kamin dauerte über 45 Minuten. Trotzdem die Wahl für Großbratengriller und Räucherer.

Weber Long Lasting Grillbriketts, 7 kg, € 10,99 bei Obi.at

5 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler, Heidi Seywald

Für sehr Faule

Packerl auf den Grill legen, anzünden, 15 Minuten später grillen, lautet die Anleitung. Viel schneller als mit normaler Kohle ging es mit den Pads aber nicht, nach 20 Minuten war der Inhalt immer noch nicht ganz durchgeglüht.

Der Höchstwert von 290 Grad ist sehr passabel, nach 30 bzw. 60 Minuten waren es 260 und 170 Grad. Plus: Brennt fast von selbst. Minus: Stinkt lang penetrant nach Grillanzünder.

Instant Grillpads, € 7,99 bei Baumax

2 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler, Heidi Seywald

Fürs Minutensteak

Die namenlose Supermarktkohle brachte es immerhin auf die zweithöchste Temperatur: Nach zwölf Minuten maß das Thermometer über den Kohlen knappe 300 Grad, auf der kohlefreien Seite 250.

Umso schneller der Temperatursturz: Nach 30 Minuten waren es 250 Grad, nach 60 nur mehr 130 direkt über der Glut, nur das Anheizen (25 Minuten) verbrauchte fast ein Viertel der Kohle. Leider keine Angaben zur Holzherkunft.

Grillholzkohle, 3 kg, € 2,99 bei Merkur

2 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler, Heidi Seywald

Für Connaiseurs

Wer es sich leisten kann, sollte Steaks darüber grillen. Die Köhlerei Hochecker stellt Kohle noch händisch im traditionellen Verfahren her, das macht sich für Heißgriller bezahlt: Nach acht Minuten 20 gab das Thermometer auf, der Höchstwert von 320 Grad war erreicht.

Nach 30, 60 Minuten: 300, 230 Grad. Minus: Nach 80 Minuten war Schluss, ziemlich viel unverbrannte Kohle blieb übrig.

Grillholzkohle von Hochecker, 9 kg, € 11,00 ab Hof oder unter holzkohle.at

4 von 6 Punkten

(Tobias Müller, DER STANDARD, Rondo-Feinkost, Mai 2014)

Foto: Lukas Friesenbichler, Heidi Seywald