Ein Cochlea-Implantat wandelt den Schall in elektrische Reize um und führt diese dem Hörnerv zu.

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Wien - Erstmals in Österreich ist einer Patientin ein Cochlea-Implantat eingesetzt worden, das auch bei MR-Untersuchungen im Körper verbleiben kann. Wie das Wiener AKH am Donnerstag mitteilte, musste bei herkömmlichen Geräten der Magnet des Implantats operativ entfernt und nach der Untersuchung wieder eingesetzt werden.

Die Implantation wurde von Wolf-Dieter Baumgartner, Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten des AKH Wien und der MedUni Wien, durchgeführt. Die 42-jährige Patientin ist bereits aus dem Krankenhaus entlassen worden.

Großer Fortschritt für Gehörlose

Das neue Implantat - übrigens auch das weltweit kleinste - erlaubt seinen Trägern und Trägerinnen MR-Untersuchungen bis zu einer Feldstärke von drei Tesla ohne Leistungsverlust. Für Gehörlose ist die neue Technik ein großer Fortschritt, insbesondere für Säuglinge und Kinder, bei denen die Wahrscheinlichkeit, dass sie im Lauf ihres Lebens eine MR-Untersuchung brauchen werden, deutlich höher ist.

Ein Cochlea-Implantat ist eine "Innenohrprothese". Es übernimmt die ausgefallene Funktion, indem es den Schall in elektrische Reize umwandelt und diese dem Hörnerv zuführt. Auf diese Weise wird die Störung bzw. Unterbrechung der Weiterleitung überbrückt und gehörlosen bzw. hochgradig schwerhörigen Menschen ermöglicht , akustische Signale wahrzunehmen. (APA, 14.8.2014)