Der Nissan Juke Nismo RS bietet spielerische Abwechslung.
Jetzt ist der Nissan Juke noch flotter geworden. Er nennt sich Nismo RS, und das ergibt insgesamt 214 PS. Also relativ viel für die kleine, überschaubare Portion an Wagen. Die Kraft, die in ihm steckt, bringt dem jugendlichen Menschen, an den sich das Angebot wohl in erster Linie richtet, sicher viel Freude, aber auch einen Nachteil, der dem älteren Menschen vielleicht eher auf den Zacken gehen wird: Der Juke ist ständig am Anschlag, dreht zu hoch, ist laut und unwirsch, zerrt ständig an der Leine wie ein junger, wilder Hund. Positiv formuliert: Er ist unbändig.
Freilich lässt er sich mit federleichtem Druck am Gaspedal auch friedlich fahren, aber er zerrt. Der Vierradantrieb ist hilfreich, da verteilt sich die Kraft besser, beim Zweiradantrieb, der sich einstellen lässt, reißt der Nismo wild an der Vorderachse herum.
Dazu gibt es jede Menge sportliche Accessoires, Motorsportgefühl, Racing-Ambiente. Rote Rückspiegel etwa, Armaturen, die ausschauen wie einem Motorrad entliehen, viele Farben, die dynamisch strahlen, und erst die Sitze: Fast schon Schalensitze, da bereut man jedes Gramm Hüftfett. Hat man sich erst einmal hineingezwängt, bieten sie tatsächlich festen Halt, jetzt müsste man halt noch rasant unterwegs sein, damit sich das auch auszahlt.
Prinzipiell sehen wir schon: Das ist ein Fahrzeug für den jugendlichen Gusto und Übermut, die möglichen Anzeigen - auch G-Force! - haben die Anmutung einer Spielekonsole, da wird was für die Kurzweil während des Fahrens geboten. Ob das insgesamt als Paket so gut ankommt, ist fraglich, das ist schon alles sehr gewollt, und die Jungen mögen es in ihrer Coolness oft klarer und weniger gewollt, aber der schnelle Juke wird sich schon verkaufen.
Preislich ist der Nismo RS unter der Konkurrenz angesiedelt, er ist jedenfalls günstiger als der Mini Countryman JCW und der alles beherrschende Golf GTI, bietet dafür aber auch die Anmutung eines geländetauglichen Fahrzeugs. Ein Crossover eben, ein bisschen rüpelhaft, aber solide in der Technik und in der Ausstattung. (Michael Völker, DER STANDARD, 10.4.2015)
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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.