Das Light Phone wird als das nächste Anti-Smartphone angepriesen.

Foto: Light Phone

Mit Smartphones sind Menschen immer online, können stets auf alle Informationen zugreifen und werden mittels Benachrichtigung immer auf Neuigkeiten hingewiesen. Das ist nicht jedermanns Sache und führt allmählich zu einer Gegenbewegung – dem Anti-Smartphone. Auf dem Mobile World Congress wurde unter diesem Schlagwort etwa das Runcible vorgestellt. Mit dem Light Phone folgt nun das nächste Gerät, das nicht mehr smart sein soll.

Akkulaufzeit bis zu 20 Tage

Das weiße Handy ist etwa so groß wie eine Kreditkarte (53,98 x 85,6 x 4 mm) wiegt lediglich 38,5 Gramm und mit einem einfachen Dot-Matrix-Display ausgestattet. Es ist designt, um es "so wenig wie möglich" zu nutzen, so die Entwickler. So ist es ausschließlich zum Telefonieren gedacht, die einzige andere Verwendungsmöglichkeit: als Taschenlampe. Der Akku des minimalistischen Geräts soll bis zu 20 Tage durchhalten.

Die Entwickler wollen das Light Phone als Prepaid-Handy auf den Markt bringen, das in den USA unabhängig vom eigenen Mobilfunker in GMS-Netzen funktioniert. Eine SIM-Karte mit eigener Telefonnummer wird mitgeliefert. International wird es allerdings ohne SIM-Karte geliefert und Nutzer müssen selbst darauf achten, dass das Light Phone im eigenen Netz unterstützt wird.

Erweiterung für’s Smartphone

Über eine App können Nutzer Anrufe von ihrem bestehenden Smartphone auf das Light Phone weiterleiten lassen. So dient es auch als Erweiterung für das Smartphone, sollte man einmal nicht den vollen Umfang benötigen. Auch die Macher des Runcible verstehen ihr Anti-Smartphone als Erweiterung, setzen aber auf mehr Funktionen.

Entwickelt wurde das Handy von Joe Hollier und Kawei Tang beim Inkubator Google 30 Weeks. Die Produktion soll über eine im Mai gestartete Kickstarter-Kampagne erfolgen. Das Ziel von 200.000 US-Dollar soll bis zum 27. Juni erreicht werden. Rund 100.000 Dollar wurden bislang gesammelt. Das endgültige Design kann sich im Lauf der kommenden Monate noch ändern. Der Preis: 100 US-Dollar. Ausgeliefert werden soll es im Juni 2016. (Birgit Riegler, 19.5.2015)