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Foto: APA / EPA / Andres Gebert

Wien – Die vom ORF gezahlten Lizenzpreise für die Uefa Champions League waren nicht zu hoch. Die Medienbehörde KommAustria weist in einer aktuellen Entscheidung eine Beschwerde von Puls 4 ab. Der ORF habe nicht gegen das Gesetz verstoßen, teilt die KommAustria mit.

Puls 4 hatte dem ORF Wettbewerbsverzerrung vorgeworfen. Der Gebührenfunk habe die Rechte für die Saisonen 2015/2016 bis 2017/2018 zu einem "überhöhten, kaufmännisch nicht gerechtfertigten Preis" gekauft. Nach derStandard.at-Infos dürften die Kosten des ORF bei etwa vier Millionen Euro pro Saison gelegen sein, jene von Puls 4 bei rund 2,5 Millionen Euro.

Vertrauliche Befragung

Die KommAustria ermittelte durch eine vertrauliche Befragung, in welchem Rahmen aus dem österreichischen Markt Gebote für die Uefa-Rechte abgegeben wurden beziehungsweise zu welchem Preis der ORF den Zuschlag erhielt.

Aufgrund dieser Information wurde ein Amtsgutachten erstellt, das nachweist, dass "sich der ORF durch seine Beteiligung an der Versteigerung der Uefa-Rechte nicht wettbewerbsverzerrend verhalten hat."

Die Methode: In einer Wirtschaftssimulation wurde der ORF zu einem Privatsender ohne Einnahmen aus Programmentgelt "umgerechnet". Der Erwerb der Uefa Champions League-Rechte sei zu dem gezahlten Preis für den ORF "auch ohne Einkünfte aus Programmentgelt leistbar und dementsprechend unter kaufmännischen Kriterien gerechtfertigt", begründet die Medienbehörde.

Die Entscheidung der KommAustria ist noch nicht rechtskräftig.

ORF begrüßt Entscheidung

Der ORF begrüßte die Entscheidung in einer ersten Reaktion. "Sie bestätigt, dass der ORF die 'Champions-League'-Rechte völlig rechtmäßig und zu wirtschaftlich angemessenen Konditionen erworben hat", betonte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. "Wir sind davon ausgegangen, dass das Ergebnis eines offenen und fairen Bieterverfahrens wie im Fall der 'Champions League' nicht im Nachhinein korrigiert werden wird und sind froh, hier nun im Sinne unseres Publikums Rechtssicherheit zu haben", so der ORF-Chef. (red, APA 29.6.2015)