Barbara Klaus holte bereits 2013 in Kanada den WM-Titel nach Hause und auch dieses Jahr tritt die 26-Jährige wieder für Österreich an. Klaus ist die einzige Frau im Leistungspflügen – in Österreich und auch bei der kommenden Pflüger-Weltmeisterschaft in Dänemark.

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Die optimale Einstellung von Traktor, Reifen und Pflug auf Boden- und Witterungsverhältnisse sowie Talent und Routine des Pflügers oder der Pflügerin entscheiden über Sieg oder Niederlage.

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"Ich bin Perfektionistin", sagt Barbara Klaus. "Ich bin erst zufrieden, wenn alles passt. Das macht für mich auch beim Pflügen den Kick aus." Die geborene Niederösterreicherin ist Landwirtin – und zweifache Weltmeisterin im Leistungspflügen.

Ihre Begeisterung kommt nicht von ungefähr: "Ich bin schon als kleines Mädchen immer mit dem Papa am Traktor mitgefahren." Seit ihrem 14. Lebensjahr lenkt ihn Klaus selbst – seit ihrem 16. Lebensjahr mit Führerschein. Seit 2007 nimmt sie an Landesentscheiden und Bundesentscheiden teil. Ihr zweifacher Sieg bei diesen nationalen Wettbewerben, bei denen 30 Landwirte aus fünf Bundesländern antreten, brachte ihr 2012 und 2014 Nominierungen für die Weltmeisterschaften ein.

"Das Entscheidende ist die Schlussfurche"

2013 holte sie in Kanada bereits den WM-Titel nach Hause und auch dieses Jahr tritt die 26-Jährige wieder für Österreich an, in der Kategorie Beetpflug. Unter 60 Teilnehmern wird Klaus, die im elterlichen Betrieb arbeitet, die einzige Frau sein. Auch österreichweit gibt es keine zweite professionelle Pflügerin.

Zu beackern ist beim Wettbewerb ein 100 mal 20 Meter großes Feld. Bewertet wird die Performance der Teilnehmerinnen und Teilnehmer anhand eines 10-Punkte-Systems – darunter sind Kriterien wie: Geradheit, Krümmelung der Furchen oder Einsetzen und Ausheben. Die größte Herausforderung sei die Schlussfurche, sagt Klaus, hier nehme die Konzentration bereits ab und Fehler würden sich schnell zeigen.

"So gleichmäßig geht es im Tagesgeschäft nicht"

Die Vorbereitung bedürfe eines intensiven Trainings ("Sobald du beim Bundesbewerb gewonnen hast, weißt du: Morgen pflüge ich wieder") – und einer akribischen Planung: "Wenn ich trainieren will, muss ich das rechtzeitig bekannt geben, damit die Arbeit im Betrieb nicht leidet."

Und einen wie großen Anteil macht das Pflügen bei der täglichen Arbeit im Betrieb tatsächlich aus? "Nicht besonders viel." Deswegen muss Klaus auch regelmäßig extra trainieren: vier bis fünf Stunden, ein bis zwei mal pro Woche. Da kommt es auch schon einmal vor, dass nicht nur das eigene, sondern auch benachbarte Felder beackert werden. Und wie genau geht die Landwirtin dabei vor? "Natürlich achte ich auf Gleichmäßigkeit. Aber ganz so perfekt wie beim Wettbewerb bekomme ich das im Tagesgeschäft nie hin." (lib)