Das ist ein Burger von McDonald's. Beim Ex-Burgermasta schlug man neue Wege ein. Preise von 7,50 Euro bis 12,50 Euro, Produkte aus Niederösterreich, hausgemachte Limonaden.

Foto: McDonalds

Wien – Eröffnet wurde das Lokal Burgermasta in der Währinger Straße in Wien ganz seinem Namen gerecht unter Anwesenheit von Michael Häupl. Georg Loichtl, Gastronom aus St. Pölten hatte die schöne Idee. Loichtl ist überhaupt auf der Höhe der Zeit. Nicht nur weil er den Wienern eine neue zeitgemäße Interpretation des Fast-Foods – sprich des Burgers – schmackhaft machen wollte. Mit dem gutesten Burger. Auch in Sachen Finanzierung beschritt Loichtl zeitgemäße Wege. Loichtls Bank hat dem Gastronomen einen Kredit verwehrt.

Weswegen er sich sein neues Lokal kurzerhand durch Kleininvestoren finanzieren ließ. Das Unternehmen wurde 2013 als eines der Ersten in Österreich über ein Crowdfunding-Modell gegründet. Mit bis zu 3000 Euro Kapitaleinlage sind über hundert Investoren bei "Burgermasta" eingestiegen. Die Aussicht: Sobald das Lokal Gewinne schreibt, werden die Investoren mit vier Prozent beteiligt. Darauf müssen sie allerdings noch eher lange warten – wenn es überhaupt je soweit kommt. Denn jetzt ist das Unternehmen insolvent, wie Creditreform und AKV am Montag berichteten.

Markenstreit

Die Firma betreibt zwei Burgerlokale in Wien. Nach einem Markenstreit mittlerweile unter dem Namen Masta George. Jenes in der Währinger Straße soll florieren, wie es in einer Aussendung der Crowdinvesting-Plattform Conda (via Conda wurde das Crowdfunding-Projekt betrieben) heißt. Das Problem sei die ausbleibende Kundenfrequenz am zweiten Standort Citygate gewesen. Deren Frequenz liege aufgrund der Tatsache, dass die 1.200 Wohnungen über dem Citygate noch nicht bezogen sind, weit unter den prognostizierten Zahlen des Centerbetreibers. Auch der Marken-Relaunch, hätte sich zu Buche geschlagen.

Jetzt soll das Unternehmen saniert werden, in einem Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung, bei einer Mindestquote von 20 Prozent. Dazu ist allerdings noch die Zustimmung der Mehrheit der Gläubiger erforderlich. Conda-Co-Chef Daniel Horak zeigt sich in der Aussendung bestürzt: "Masta George ist ein tolles Projekt, welches leider in Schwierigkeiten geraten ist. Wir glauben aber fest daran, dass eine Sanierung des Unternehmens gelingen wird und bitten unsere Investoren – insbesondere jetzt – das Projekt weiter mit ihren Besuchen zu unterstützen".

Crowd-Investoren

Die Crowd-Investoren sind von der aktuellen Mindestquote nicht betroffen. Die Höhe ihres Investments bleibt unverändert, sofern das Unternehmen nach der Sanierung weiter fortgeführt werden kann. Wenn das nicht gelingt, schaut es für Kleinanleger bei Crowd-Funding-Projekten in der Regel eher trist aus. Meist handelt es sich um Genussrechte und nachrangige Anleihen. Bei Masta George sind die Crowdinvestoren über ein Substanzgenussrecht beteiligt. Die Erfolgsbeteiligung von Genussscheinen liegt in der Regel über der Verzinsung von Anleihen. Im Konkurs- bzw. Liquidationsfall können die Rückzahlungsansprüche der Genussscheininhaber erst nach der vollständigen Befriedigung aller anderen Gläubiger geltend gemacht werden.

Auf Gewinnausschüttungen müssen die Burger-Investoren ohnehin bis zu einer etwaigen Sanierung verzichten. Sollte die Sache doch schief gehen: Pionier bei einer Pleite über eine Crowdfunding-Plattform finanziertes Unternehmen wäre Masta Georg nicht. Da hatte das Start-up Woodero im Frühjahr heurigen Jahres die Nase vorn. (rebu, 14.7.2015)