Foto: Andreas Stockinger
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Opel befindet sich in der größten Motorenoffensive seiner Geschichte und krempelt dabei das Portfolio radikal um. Die gesamte Triebwerkspalette wird umgestellt auf 6-, 8- und 12-Zylinder, denn Hubraum kann durch nichts ersetzt werden. Gut, und jetzt Spaß beiseite. Es läuft natürlich genau andersrum. Im Zentrum der Überlegungen: Downsizing, Sprit sparen, Fahrspaß erhalten. Alle machen das jetzt, um die immer strengeren Abgasvorschriften zu erfüllen – wie schwierig das ist, zeigt sich gerade bei der Affäre um einen Hauptkonkurrenten Opels.

170 PS Diesel

Wir haben uns jedenfalls den Insignia näher angesehen, Ausführung: Country Tourer, mit Allrad. Das neue Aggregat ist ein 2,0-Liter-Selbstzünder mit 170 PS, erhältlich mit 6-Gang-Schaltung und 6-Gang-Wandlerautomatik, dem Standard wurde das manuelle Getriebe anvertraut.

Audi hat einst damit angefangen (A6 Allroad), nun machen es schon etliche nach: einen Kombi höherlegen und mit rustikalen SUV-Attributen versehen. In dem Umfeld macht der Insignia Country Tourer eine respektable Figur.
Foto: Andreas Stockinger

Eindruck nach 14 Tagen? Beginnen wir mit dem Verbrauch. 6,9/ 4,8/5,6 l / 100 km wurden im Normtest für Stadt/Land/gesamt ermittelt. Wir lagen mit 7,3 l / 100 km im Nahbereich des Stadtwerts, der ohnehin als Maßstab für den realen Alltagskonsum hergenommen zu werden pflegt. Kein übler Wert, aber auch keine echte Sensation.

Hinsichtlich Spurtfreude überzeugt der Motor ebenfalls, kein Wunder bei 400 Nm Drehmoment. Die Schaltung ist sauber abgestimmt, hat aber vielleicht etwas lange Schaltwege, was Geschmacksache ist, und wirkt mitunter etwas hakelig. Was das Klangbild betrifft: Im Dauerlauf unauffällig, bei fleißigem Schalten und Hochdrehen aber nicht übermäßig kultiviert.

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Kultiviert hingegen ist der Insignia selbst. Mit diesem Auto begann 2008 die Trendwende für Opel, Konzernmutter GM ließ bewusst die deutschen Ingenieure ran, und sie schickten sich an, die Oberklasse zu ärgern. Das Bekenntnis, in der oberen Mittelklasse weiterhin Flagge zu zeigen, hat der Marke jedenfalls gutgetan.

Der Country Tourer ist ein komfortbetonter Langstreckentyp und ein Multitalent. Vorn und hinten sitzt es sich geradezu feudal. Die Coupélinie führt zu leichten Einbußen an Laderaum, 540 bis 1530 Liter sind aber dennoch ein respektabler Wert, der in dieser Liga nur vom Passat Alltrack (639 bis 1769 l) deutlich getoppt wird. (Andreas Stockinger, 19.11.2015)

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