Grafik: der Standard

Weit reißt er sein Maul auf, und streng blickt er drein.

Foto: Guido Gluschitsch

Sicher die Schokoseite, des neuen Galaxy, das Heck mit den markanten Leuchten.

Foto: Guido Gluschitsch

Wien – Eine Rennmaschine ist der Galaxy mit dem 150 PS starken Diesel nicht. Eher ein Dauerläufer. Die Pferde mühen sich mit den mehr als 1,8 Tonnen recht ab. Verstärkt wird der Eindruck durch die bessere Lärmdämmung. Damit wird die Prozession am Beschleunigungsstreifen zu dem Moment, wo du dich zurücklehnst und zwischen dem Sortieren der Gänge schon das erste Mal auf den Knopf drückst, der die Frau Ford aus den Boxen sprechen lässt, die Sync-Sprachsteuerung aktiviert.

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Sie ist ein wenig kompliziert, die Gute, aber wer wäre das nicht, wenn er eingeklemmt im Armaturenträger sitzen müsste, nur auf Knopfdruck sprechen darf, um dann zu erfragen, welchen Dienst man antragen soll.

So sind es fünf Befehle, bis bei der Frau Gemahlin das Telefon klingelt, welches sie natürlich so weit in den unerforschten Tiefen ihrer Handtasche versenkt hat, dass sie es gleich gar nicht hört. Drei Minuten später rattert man wieder die gleichen fünf Befehle runter und fragt sich, ob die Frau Ford nicht auch einen Befehl für "Ruf die Gemahlin bitte noch einmal an, vielleicht hat sie ihr Handtaschl schon überdreht" kennt.

Foto: Guido Gluschitsch

Die Versuche scheitern. Auch wüste Beschimpfungen fruchten nicht. Was aber bleibt, ist der Komfortgewinn. Auf einmal ist es nicht wegen der Sicherheit, dass man nicht zum Telefon greift, schnell wählt und dann über die Freisprecheinrichtung spricht. Auf einmal ist es Bequemlichkeit, denn es ist nicht nur sicherer, sondern auch viel kommoder, den Anruf via Sync zu deligieren.

Die Gemahlin ruft dann doch zurück und gibt die Einkaufsliste durch. Der Inhalt eines kompletten Einkaufswagens verschwindet so lässig im Heck des Galaxy, dass man sich sogar um die Ladungssicherheit Gedanken macht. Eier und Joghurt sollen sich in den Ledersitzen nicht annähernd so wohl fühlen wie wir. Aber wir sind ja eh mit keinem Rennwagen unterwegs und bremsen werden wir halt sehr vorsichtig.

Foto: Guido Gluschitsch

Es macht auch gar nichts, dass es inzwischen zu regnen begonnen hat. Unter der offenen Heckklappe steht man eh gut geschützt. Aber leider auch bucklert, weil die Klappe nicht weit genug aufgeht.

Dafür ist der Fernlicht-Assistent ein Traum. Sogar Nachtblinde können den so aufgerüsteten Galaxy mit Sonnenbrillen durch die Nacht pilotieren, so hell ist alles, ohne dass dabei der Gegenverkehr geblendet wird.

Foto: Guido Gluschitsch

Auch nicht geblendet sind wir vom Verbrauch während des Tests – der liegt mit 7,7 Litern deutlich über den Laborwerten von 5,4 Litern. Aber zugegeben, wir haben den Galaxy schon gestangelt. Weil ängstlich ist sie ja nicht, die Frau Ford. Eine gute Beifahrerin. (Guido Gluschitsch, 16.2.2016)

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